Viele Existenzgründer können ein Lied davon singen: Da soll der Businessplan geschrieben werden, der die Bank oder die Agentur für Arbeit davon überzeugt, dass sich das Vorhaben auch wirklich lohnt, dass man davon leben und natürlich alle Kosten decken kann. Da möchte man nichts falsch machen! Denn schließlich geht es um die Zusage des Gründungszuschusses oder sogar um die Gewährung des notwendigen Darlehens für Ihre Gründung. Und nicht zuletzt: es geht auch um Ihre ganz persönliche, berufliche und finanzielle Zukunft. Und da zählt weniger der Businessplan selbst als die spätere Umsetzung Ihrer Planung nach der Gründung.
Diese Fehler in der Planung können Sie vermeiden:
Immer wieder sind Existenzgründer von Ihrer Geschäftsidee so begeistert, dass sie automatisch davon ausgehen, dass die Umsetzung schon klappen wird -und übersehen dann unter Umständen wichtige Details: dass nämlich für die Gründung bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen, hierzu kann z.B. eine (nicht vorliegende) Erlaubnis zur Gründung eines Maklerbüros oder die (fehlende) Konzession zur Personenbeförderung genauso gehören wie ein (nicht vorhandener) Meisterbrief oder eine (nicht abgelegte/bestandene) Fachkundeprüfung. Gerade bei Gründungen im Handwerk kann dann eine Gründung schnell am fehlenden Meistertitel scheitern oder es entstehen nicht eingeplante, zusätzliche Kosten, weil ein Meister eingestellt werden muss.
Oft scheitert eine Finanzierung auch allein deshalb, weil aus der Vergangenheit negative Schufa-Einträge vorliegen oder bereits private Darlehen in erheblicher Höhe abgeschlossen wurden und daher die Bank nicht bereit ist, nochmals Geld zu verleihen.
Auch hier gilt: Selbst wenn Sie von Ihrer Geschäftsidee absolut überzeugt sind, prüfen Sie, ob die Umsetzung wirklich realisierbar ist. Sind im Umfeld Ihres Angebots vielleicht technische Neuerungen zu erwarten, die dazu führen könnten, dass die Nachfrage speziell nach Ihrem Angebot mittelfristig wegfallen wird? Wie sieht die Wettbewerbssituation aus? Gibt es da u.U. den einen großen Anbieter, den jeder kennt und gegen den Sie konkurrieren müssen? Oder ein ähnliches Produkt, das letztlich aber besser zu vermarkten ist als Ihres und Ihnen daher die Nachfrage wegnimmt? Ist der von Ihnen ausgewählte Standort z.B. für ein Ladenlokal wirklich geeignet, um die notwendige Laufkundschaft zu finden? Können Sie preislich mit Ihren Mitbewerbern mithalten und erzielen trotzdem ausreichend Gewinn?
Meistens lässt sich für jedes Problemfeld eine Lösung oder Alternative finden, wenn man rechtzeitig einen „Plan B“ vorbereitet hat. Schlecht ist nur, wenn man plötzlich von der Erkenntnis überrascht wird, dass die Umsetzung so wie erhofft nicht funktioniert und eine kurzfristige Alternative dann nicht mehr umsetzbar ist.
Immer wieder passiert es auch, dass man in der Anfangseuphorie wichtige Kostenpositionen einzuplanen vergisst. Insbesondere in der Investitionsplanung ist dieses Risiko groß, in der Sie alle Gegenstände zusammenstellen, die Sie gleich zu Beginn Ihrer Gründung brauchen, um Ihre Geschäftsidee überhaupt realisieren zu können. Hier lohnt es sich durchaus, die einzelnen Positionen und deren Preise sorgfältig zu recherchieren – auch wenn dies relativ viel Zeit kostet! Denn: Je genauer Sie hier planen, umso besser können Sie später auch Ihren Kapitalbedarf ermitteln. Sollte sich nämlich später herausstellen, dass Ihr Darlehen nun doch nicht ausreicht, um alle notwendigen Anschaffungen tätigen zu können, ist es meist nicht möglich, das fehlende Kapital bei der Bank nachzufordern.
Ebenso gefährlich ist es, nicht zu prüfen, inwieweit Sie auch noch in den ersten Monaten nach der Gründung zusätzliche Gelder benötigen, um stets liquide zu bleiben. Schließlich steigen zu Beginn die Umsätze meist nur langsam an, während die Kosten oft schon in voller Höhe anfallen. Und je nach Geschäftsidee kann durchaus einige Zeit vorübergehen, bis ein Auftrag fertiggestellt ist und der Kunde hierfür auch seine Rechnung bezahlt hat. Und diese Zeit muss dann erstmal finanziell überbrückt werden. Nicht vergessen sollte man auch die eventuell von Beginn an anstehende Tilgung für den gewährten Kredit oder die Gewerbe- oder Einkommenssteuervorauszahlung. Auch für diese Positionen muss ausreichend Liquidität vorgehalten werden. Und schließlich ist dann da noch die Umsatzsteuer, die ebenfalls – und gerade in der Investitionsphase – (zumindest bis zur nächsten Umsatzsteuervoranmeldung) berücksichtigt werden muss.
Zu den schwierigsten Planungen gehört sicherlich die Umsatzplanung. Einerseits wollen Sie eine überzeugende Planung vorlegen, das Ganze muss aber unbedingt auch realistisch bleiben. Denn steigt Ihr Umsatz zu Beginn oder auch in der Folgezeit nicht so schnell an, wie Sie annehmen, werden Sie unweigerlich ein Liquiditätsproblem bekommen. Hier gilt also immer: Lieber etwas vorsichtiger als zu optimistisch planen.
Auch hier ist es schnell passiert: wichtige Kostenpositionen werden ganz vergessen oder viel zu niedrig eingeschätzt, weil z.B. die Einkaufspreise plötzlich doch höher ausfallen oder noch ungeplante Nebenkosten für Transport und Verpackung dazukommen. Vielleicht muss der oder die eingeplante, unbedingt notwendige Mitarbeiter/in dann doch besser bezahlt werden als gedacht oder die Zinsen fallen höher aus als geplant. Ist dann gerade zu Beginn der (vermeintliche) Gewinn noch klein, wird daraus schnell ein Verlust und wieder droht ein Liquiditätsproblem.
Sicher, wenn man an seine Geschäftsidee glaubt, geht man davon aus, dass die Umsätze schnell wachsen werden. Was aber, wenn dies dann doch nicht passiert? Plötzlich zeigt sich, dass die Räumlichkeiten viel zu groß oder zu teuer sind, viel zu viele Mitarbeiter/innen eingestellt wurden, zu viel Material im Lager liegt, was nicht verkauft werden kann. Daher ist es oft sinnvoll, gerade den Aufbau von regelmäßig anfallenden Kosten wie Mieten und Gehälter sehr sorgfältig zu prüfen und hier eher vorsichtig zu agieren.
Selbst, wenn Sie alles sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen geplant haben, kann es passieren, dass Sie dieses Ergebnis nicht in Ihren Businessplan vermitteln können. Der Businessplan ist aber das ausschlaggebende Dokument für Ihre Gründung und entscheidet nicht selten darüber, ob Sie überhaupt die (finanzielle) Chance für eine Existenzgründung erhalten. Bleiben Sie deswegen in Ihrem Businessplan konkret, sachlich und realistisch. Vermeiden Sie zu ausführliche Beschreibungen und stellen Sie Ihr Vorhaben kurz und prägnant dar. Und bedenken Sie: Kapitalgeber sind eher nicht daran interessiert, wie gut Ihr Produkt ist – sondern daran, wie gut Sie es verkaufen können. Das heißt: Kundenorientierung ist das A und O!
Tipp: Bitten Sie einen Gründungsberater, zusammen mit Ihnen Ihren Businessplan zu prüfen! Die Kosten hierfür sind überschaubar und Sie können sicher sein, dass Sie einen tragfähigen und umsetzbaren Businessplan vorliegen haben.
Haben Sie als Gründer/in oder Jungunternehmer/in
Unsere Berater verfügen über langjährige Praxis in der Erstellung von Businessplänen sowie Fördermittel- und Finanzierungsberatung.
Profitieren Sie von unserem Know-How!
Ja, ich möchte einen kostenfreien Rückruf durch einen Berater von Gründerblatt nutzen, um Fragen zur Vorgehensweise und ggf. erforderlicher Beratung abzuklären: