Viele Existenzgründer fürchten sich davor: Für die Beantragung der gewünschten Finanzierung muss ein Businessplan geschrieben werden, der die Bank davon überzeugt, dass die geplante Gründung auch wirklich tragfähig ist, man Zins und Tilgung zahlen und auch langfristig seinen Lebensunterhalt über die geplante Selbständigkeit decken kann. Da möchte man nichts falsch machen!
Mit diesen guten Tipps bereiten Sie Ihre Gründung perfekt vor und schreiben einen überzeugenden Businessplan:
Prüfen Sie bereits im Vorfeld Ihrer Gründung und vor dem Schreiben Ihres Businessplans, inwieweit Sie notwendige Voraussetzungen für Ihre Gründung erfüllen: Hierzu zählt z.B. das Vorliegen einer Erlaubnis zur Gründung eines Maklerbüros oder der Konzession zur Personenbeförderung genauso wie beispielsweise das Vorhandensein des Meisterbriefs oder der Nachweis einer erfolgreich abgelegten Fachkundeprüfung.
Oft scheitert eine Finanzierung auch, weil negative Schufa-Einträge aus der Vergangenheit vorliegen oder noch private Darlehen in nicht unerheblicher Höhe laufen und daher die Bank keine neuen Darlehen vergeben will. In solch einem Fall sollte man schon im Vorfeld versuchen zu klären, ob der Gang zur Bank überhaupt Sinn macht.
Viele Existenzgründer sind von Ihrer Geschäftsidee absolut überzeugt, dennoch kann es sinnvoll sein, im Vorfeld zu prüfen, ob die Umsetzung auch kurz- und mittelfristig wie geplant realisiert werden kann:
Meistens lässt sich für jedes Problem einen „Plan B“ finden. Schwierig wird es allerdings, wenn man erst nach der Gründung plötzlich von der Erkenntnis überrascht wird, dass die im Businessplan beschriebene Geschäftsidee überhaupt nicht funktioniert, es aber für die Umsetzung einer kurzfristigen Alternative oder gar den Rückzug aus der Gründung zu spät ist.
Geht es schließlich darum, Ihre Geschäftsidee im Businessplan ausführlich darzustellen, empfiehlt sich eine detaillierte, aber kompakte Darstellung, d.h. gehen Sie auf alle Themen so ausführlich wie nötig ein aber vermeiden Sie ausschweifende, überflüssige Darlegungen, betriebswirtschaftliche Wissensvermittlung oder zu viel „Werbetext“ bzgl. Ihres Angebots. Schließlich soll sich der Empfänger Ihres Businessplans, nämlich Ihr potentieller Geldgeber, beim Lesen nicht langweilen und kaufen soll er Ihr Angebot auch nicht.
Auch wenn es aufwändig ist: Durchdenken Sie genau, was Sie unbedingt zu Beginn Ihrer Gründung brauchen um mit dem Verkauf Ihres Angebots starten zu können. Versuchen Sie, auch die Preise der einzelnen Positionen (Investitionen, Erst-Warenbestand) sorgfältig zu recherchieren! Denn: Je genauer Sie die notwendigen Investitionen in Ihrem Businessplan aufführen, umso besser können Sie später auch den notwendigen Kapitalbedarf ermitteln. Sollte sich später herausstellen, dass Ihr Darlehen nicht ausreicht, um alle notwendigen Anschaffungen tätigen zu können, ist es schwer bis unmöglich, das fehlende Kapital bei der Bank nachzufordern.
Vergessen Sie auch nicht, ausreichend Liquidität in den ersten Monaten nach der Gründung sicherzustellen. Zu Beginn steigen die Umsätze meist nur langsam, die Kosten fallen aber u.U. schon in voller Höhe an. Und es kann einige Zeit dauern bis der erste Auftrag fertiggestellt ist und der Kunde seine Rechnung bezahlt hat. Dieser Zeitraum muss also finanziell überbrückt werden. Ebenfalls zu berücksichtigen ist die Zahlung der Vorsteuer auf Ihre Investitionen, oft große Beträge, die – zumindest bis zur nächsten Umsatzsteuervoranmeldung – erstmal zur Verfügung stehen müssen.
Die Umsatzplanung zählt vermutlich zu den schwierigsten Planungen im Businessplan. Einerseits wollen Sie zeigen, dass Sie ausreichend große Umsätze erzielen können, um die Rentabilität Ihres Vorhabens nachzuweisen. Gleichzeitig soll die Planung aber unbedingt auch realistisch und nachvollziehbar bleiben. Und mit der Umsetzung Ihrer Umsatzplanung steht und fällt das ganze Vorhaben! Denn entwickelt sich Ihr Umsatz nicht so, wie Sie es eingeplant haben, können Sie schnell ein Liquiditätsproblem bekommen. Daher: Lieber etwas vorsichtiger als allzu optimistisch planen.
Auch das ist schnell passiert: Da werden wichtige Kostenpositionen im Businessplan viel zu niedrig eingeschätzt oder ganz vergessen. Fallen z.B. die Einkaufspreise plötzlich doch höher aus oder kommen noch ungeplante Nebenkosten für Transport und Verpackung dazu, fehlt plötzlich Geld in der Kasse. Statt Gewinn wird ein Verlust ausgewiesen und die weitere Entwicklung ist plötzlich gefährdet.
Ist man von seiner Geschäftsidee überzeugt, geht man natürlich davon aus, dass die Umsätze schnell ansteigen werden. Schwierig wird es, wenn dies dann doch nicht passiert. Plötzlich zeigt sich, dass zu viel Material im Lager liegt, das nicht verkauft werden kann, zu viele Mitarbeiter bezahlt werden müssen oder die Räumlichkeiten zu groß oder zu teuer sind. Jetzt droht ein Liquiditätsproblem. Daher ist zu empfehlen, beim Schreiben eines Businessplans auch die Notwendigkeit und Höhe regelmäßig anfallender Fixkosten (Miete, Gehälter u.ä.) sorgfältig zu prüfen.
Kleider machen Leute, ähnliches gilt auch für einen Businessplan. Ein ansprechendes Deckblatt mit allen Kontaktdaten, eine im Ordner sauber abgeheftete Blattsammlung mit übersichtlicher Gliederung, eine gut lesbare Schrift und ausreichend Rand – all dies trägt zu einem guten Erscheinungsbild Ihres Businessplans bei und demonstriert gleichzeitig die Seriosität von Gründer/in und Gründung.
Ist der Businessplan schließlich fertig gestellt, folgt meist der Gang zur Bank. Jetzt gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen: Die meisten Banken möchten den Businessplan vorab als Mail. Einige prüfen ihn und stellen dann lediglich, oft als Mail oder in einem Telefonat, noch offene Fragen dazu. Andere bitten den Gründer, die Gründerin zu einem Gespräch. In jedem Fall gilt: Stellen Sie Ihre Geschäftsidee selbstbewusst dar aber bleiben Sie realistisch. Bereiten Sie sich darauf vor, z.B. die eingeplante Entwicklung Ihrer Umsätze oder Gewinne erklären zu können. Gehen Sie auch mit kritischen Fragen positiv um. Vermitteln Sie möglichst, dass Sie sich mit dem „möglichen Problem“ bereits gedanklich beschäftigt haben und versuchen Sie, eine Lösung oder Alternative hierfür zu präsentieren. Vermeiden Sie unbedingt zu zeigen, dass Sie selbst vielleicht noch unsicher sind, ob das Ganze überhaupt funktionieren wird oder etwa, dass Sie den Inhalt Ihres Businessplans gar nicht so genau kennen, weil Sie Ihn nicht selbst geschrieben haben.
Tipp: Bitten Sie einen Gründungsberater, zusammen mit Ihnen Ihren Businessplan zu prüfen! Die Kosten hierfür sind überschaubar und Sie können sicher sein, dass Sie einen tragfähigen und umsetzbaren Businessplan vorliegen haben.
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