Warum ist Gold global so beliebt?
Seit Jahrhunderten erfreut sich das Vergolden von Gegenständen großer Beliebtheit, da es diese nicht nur optisch aufwertet, sondern auch einen hohen Schutz vor Korrosion bietet. Eine Vergoldung erhöht die Langlebigkeit von Objekten und schützt sie vor chemischen sowie mechanischen Einflüssen. Vergoldet werden vor allem metallische Gegenstände sowie solche aus Metalllegierungen. Aber auch nichtmetallische Werkstoffe, wie beispielsweise Keramik, Holz, Glas und Porzellan, erhalten durch einen Überzug aus Gold oder auch durch Goldornamente ein wertigeres Aussehen.
Neben dem Vergolden mithilfe von reinem Gold besteht auch die Möglichkeit, Goldlegierungen zu verwenden. Diese können je nach Farbe ausgewählt werden, je nachdem, mit welchen Elementen die Legierung vorgenommen wurde.
Folgende Auswahl ist möglich:
Dadurch ist es perfekt dazu geeignet, verschiedenste Objekte aufzuwerten. Allerdings hat Gold auch zwei Nachteile. So ist es zum einen sehr selten und somit viel zu teuer, um in Reinform daraus Alltagsgegenstände herzustellen.
Heutzutage profitieren jedoch auch verschiedene Zweige der Ingenieurwissenschaften von den positiven Eigenschaften des Goldüberzuges. Das Vergolden erfreut sich also nicht nur in der Schmuck- und Porzellanindustrie großer Beliebtheit, sondern auch in der Elektrotechnik, und hier insbesondere in der Halbleitertechnik, in der es aufgrund seiner positiven Eigenschaften sehr geschätzt wird. So verfügt es über eine hohe Bondbarkeit sowie über einen sehr niedrigen elektrischen Übergangswiderstand. Daher wird es gern in elektrischen Bauteilen wie Steckern eingesetzt.
Des Weiteren ist es möglich, den Goldüberzug in seinen chemischen und mechanischen Eigenschaften zu variieren. Seine Merkmale können durch eine Legierung mit unterschiedlichen Elementen, wie beispielsweise Cobalt, Kupfer, Eisen oder Nickel, verändert werden, um so die optimalen Charakteristika für die jeweilige Anwendung zu erzielen. Durch Zusätze, wie Cobalt, Eisen und Nickel wird die Härte und Verschleißbeständigkeit erhöht. Durch seine sehr gute Leitfähigkeit kommt der Goldüberzug auch in der elektrotechnischen Industrie zum Einsatz. Hier werden Stecker, Stifte u. ä. mit Gold überzogen.
Das Handwerk eines Vergolders bzw. hat aus guten Gründen eine lange Tradition. Bestand dieses jahrhundertelang aus dem manuellen Anbringen von Blattgold auf verschiedene Untergründe, so wird das Verfahren der Vergoldung heutzutage insbesondere mithilfe der Galvanotechnik ausgeführt. Die üblicherweise metallischen Gegenstände werden dabei in einen Goldelektrolyt eingetaucht und durch das Anlegen einer elektrischen Gleichspannung scheidet sich ein Goldüberzug ab. In der Regel geschieht dies in einem elektrolytischen Bad, in dem sich eine Anode sowie eine Kathode befinden. Das Substrat wird an der Kathode, dem Minuspol, gelagert. Nun wird elektrischer Strom durch das Bad geleitet, so dass sich durch das Verfahren der Reduktion gelöste Gold Metallionen aus dem cyanidischen Goldbad auf dem Substrat ablagern.
Beim Vergolden findet hierbei eine Reduktion von Gold(I)- und Gold(III)-Ionen aus Cyanid-Elektrolyten statt. (Es gilt die Faustregel: Je länger das elektrolytische Bad andauert, desto größer wird die Schichtdicke.) Die Schichtdicken können weniger als 1µm bis zu mehreren 100 µm betragen und als Schichtkombination aufgebracht werden. Nach dem elektrolytischen Bad wird das Substrat nachbehandelt, getrocknet und bleibt somit fleckenfrei.
Silber hat unter allen Metallen eine hohe elektrische Leitfähigkeit. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist sein Widerstand gegen Korrosion. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich die wichtigsten Anwendungen. In der Elektroindustrie dient eine Silberschicht auf Leitern der elektrischen Kontaktverbesserung und gleichzeitig dem Korrosionsschutz.
Da Silber durch seinen starken Glanz sehr dekorativ aussieht, werden Schmuck sowie Kunst- und Gebrauchsgegenstände wie Essbesteck versilbert. Mit der Erfindung des korrosionsfesten Stahls im frühen 20. Jahrhundert wurde das Silber teilweise auf dem Essbesteck ersetzt.
Das hohe optische Reflexionsvermögen führt zum Einsatz bei Spiegeln und Reflektoren. Wenn Glas versilbert wird, nennt man den Vorgang technisch Verspiegeln.
Geeignete Materialien sind die Metalle Stahl und Eisen, Kupfer, Messing, Zinn, Zink, Blei, Nickel und nichtmetallische Materialien wie Kunststoffe und Glas. Diese Materialien werden dadurch sehr gut elektrisch leitfähig, widerstehen besser der Korrosion und sehen besser aus.
Galvanotechnik:
Die Gegenstände werden in einen Silberelektrolyten eingetaucht. Sehr häufig handelt es sich um Kaliumsilbercyanid mit Leitsalzen. Mithilfe einer elektrischen Spannung lässt sich ein Silberüberzug abscheiden. Dieses Verfahren wird sogar bei Gegenständen aus Echtsilber angewendet. Der Überzug aus Feinsilber kaschiert Lötfugen und Farbunterschiede. Die Galvanotechnik wurde schon in den 1830er-Jahren entwickelt.
Aufdampfen
Dieses einfache Verfahren funktioniert durch Verdampfen des Silbers, das sich dann in einem Ofen oder einer Vakuumkammer als Gas ausbreitet und auf der kühleren Oberfläche des zu versilbernden Gegenstands auskondensiert.
Tauchverfahren
In einer kalten wässrigen Lösung aus Silbernitrat, Hydrazinsulfat, Ammoniak und Natriumhydroxid lassen sich nichtmetallische Gegenstände mit Silber überziehen (darunter Spiegel und Weihnachtskugeln), welche zu viel Hitze nicht vertragen würden und auch keinen Strom leiten
Feuerversilberung
Die Feuerversilberung zählt zu den historischen Verfahren, die wegen der giftigen Elemente Quecksilber oder Blei nicht mehr verwendet werden.
Das Galvanisieren von Gold und Silber hat mittlerweile die traditionellen Verfahren des Blatt Vergoldens fast vollständig verdrängt, da sie wesentlich einfacher und weniger kostenintensiv auszuführen ist. So macht also die Moderne auch vor diesem traditionellen Handwerk nicht halt.
Unter der Einhaltung von heute gängigen und modernen Standards ist die Galvanotechnik, in Bezug auf die Umweltaspekte, eine nicht mehr wegzudenkende Methode für die Beschichtung von Gegenständen und technischen Teile für viele Industriezweige. Jedoch ist der galvanische Beschichtungsprozess recht energieintensiv und an viel Umweltauflagen gebunden.
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