Es ist zwar eine sehr große Herausforderung, allerdings auch ein verlockender Traum, den viele junge Modedesigner vor Augen haben: Sie möchten in Zukunft ihr eigenes Modelabel gründen.
Allerdings herrscht auf dem Markt eine sehr hohe Konkurrenz und neben der Expertise in den Themen Bekleidung und Mode müssen sich die jungen Menschen auch mit den allgemeinen Hürden und Anforderungen für die Gründung eines Unternehmens auseinandersetzen. Auch wird ein kompetenter Partner für Textilien und die Produktion benötigt. Es dauert darüber hinaus in der Regel einige Jahre, bis das eigene Label eine gewisse Umsatzhöhe generiert, von welcher der Gründer bzw. die Gründerin dann leben kann.
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Gründung eines eigenen Modelabels zählen mit Sicherheit eine Ausbildung im Schneiderhandwerk oder auch ein Studium des Modedesigns.
Natürlich muss ein gewissen Risiko eingegangen werden, wenn der Entschluss gefasst wird, ein eigenes Modeunternehmen zu gründen. Die Motivation für den Schritt in die Selbstständigkeit ist oft genauso individuell, wie der Designer, die Designerin selbst.
Einige setzen auf die Grundlage, welche Bedürfnisse der Markt beziehungsweise die potentiellen Kundinnen und Kunden haben und setzen sich daraufhin an die Nähmaschine, andere setzen ihr Produkt in den Fokus, von dem noch nicht sicher ist, ob die Kunden zukünftig daran überhaupt Interesse haben werden. Vor- und Nachteile sind in beiden Szenarien vorhanden.
Welche der beiden Richtungen eingeschlagen wird, hängt stark davon ob, wie hoch das Risiko ausfallen darf. Denn natürlich ist das Risiko nicht so groß, wenn hauptsächlich Mode entworfen wird, für die bereits eine konkrete und fest kalkulierbare Nachfrage besteht. Es muss dabei allerdings bedacht werden, dass ein hoher Konkurrenzdruck herrscht und der Markt selbstverständlich auch laufend von der Konkurrenz beobachtet wird. Besonders im Bereich der Mode ist es daher unerlässlich, die neusten Trends bereits vor den anderen Unternehmen aufzuspüren und entsprechend umzusetzen.
Der Erfolg der Gründung ist insbesondere davon abhängig, wie präzise und strukturiert das Konzept ausgearbeitet und durchdacht ist. Es ist nicht zu empfehlen, den Businessplan für das eigene Modelabel nur nebenbei zu entwerfen, um dadurch Finanzierungen zu erhalten oder auf speziellen Wettbewerben Erfolge zu feiern. Dennoch ist es auch nicht der richtige Weg, in mühevoller Arbeit einen Plan auszuarbeiten, ohne zu wissen, ob überhaupt eine Finanzierungsmöglichkeit dafür bestünde.
Der beste Weg ist es hier, auf einen flexiblen Plan zu setzen, in dessen Mittelpunkt zwar die grundlegende Idee und das zentrale Konzept steht, allerdings immer noch genug Spielraum für Anregungen und Ideen von Experten oder potentiellen Investoren besteht. So tritt der junge Gründer, die junge Gründerin professionell und entschlossen auf, macht aber auch klar, dass er bzw. sie für die Bedürfnisse und Vorschläge von Dritten durchaus offen ist – besonders in Bezug auf ein eventuelles Investment.
Natürlich wird von den jungen Designern oft das Ziel verfolgt, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben – leider geschieht dies oft dadurch, dass die Preise einfach niedriger als bei der Konkurrenz gestaltet werden. Hier sollte allerdings im Hinterkopf behalten werden, dass das Angebot von Waren im Niedrigpreis-Segment oft keinen langfristigen und nachhaltigen Erfolg nach sich zieht.
Für einen langfristigen und dauerhaften Erfolg ist es empfehlenswerter, auf ein Label zu setzen, welches einen Wert auf Nachhaltigkeit legt und durch seine eigenen Ideen beziehungsweise deren Andersartigkeit die Aufmerksamkeit in positiver Art und Weise auf sich zieht.
Im Fokus sollte niemals stehen, einfach irgendeine Ware am Markt unter die Leute zu bringen, sondern die eigene Unternehmensidentität durch mutige und kreativen Ideen zu formen. Wer als einziges Alleinstellungsmerkmal seine günstigen Preise benennen kann, wird schnell feststellen, dass kleine Firmen gegen die großen Discounter oft verlieren. Die Chancen auf Erfolg werden wesentlich verbessert, wenn eine Positionierung angestrebt wird, welche sich durch ungewöhnliche und innovative Ideen auszeichnet.
Die Kosten für die Gründung eines eigenen Modelabels dürfen keinesfalls unterschätzt werden – unter Umständen können diese nämlich sehr hoch ausfallen. Natürlich sind die genauen Kosten davon abhängig, in welchem Umfang der Einstieg in die Modewelt geplant wird. Hier reicht die Kostenspanne von zehntausend Euro bis zu Beträgen in Millionenhöhe.
Es sollte vorab stets ein konkretes Ziel formuliert werden und die genauen Schritte, um dieses zu erreichen, festgelegt werden – dies umfasst beispielsweise auch bereits die Produktion. Die Kosten dafür schlagen sich in den gesamten Kosten nämlich zu großem Teil nieder. Auf einen detaillierten Plan der Finanzierung darf daher niemals verzichtet werden. Es ist empfehlenswert, diesbezüglich auch professionelle Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen.
Normalerweise ist es nicht möglich, ein eigenes Modelabel zu gründen, ohne dass dafür finanzielle Hilfe von außen genutzt wird. Jeder neue Gründer bzw. Gründerin sollte einen alternativen Plan haben, falls es dazu kommt, dass die Entwicklung des neuen Labels nicht so läuft, wie es ursprünglich erwartet wurde. Ein guter Tipp ist es, so klein wie möglich zu beginnen und erst einmal zu schauen, ob der Absatz am Markt erfolgversprechend ist. Langfristig kann Erfolg nämlich nur mit dem entsprechenden Erfahrungsschatz gesichert werden.
Im Fokus der Gründung des eigenen Labels steht für viele junge Designer/innen ihre eigene Marke. Es ist für die Realisierung dieses Vorhabens allerdings nötig, dass auch die passende Rechtsform gewählt wird. Die unterschiedlichen Rechtsformen unterscheiden sich nämlich beispielsweise bezüglich ihrer steuerlichen Regelungen teils stark voneinander.
Wird die Gründung als UG vorgenommen, also als Unternehmergesellschaft, dann braucht es dafür keine hohe Summe an Stammkapital. In der Regel erstreckt sich die Haftung dabei nur über das Vermögen der Gesellschafter und nicht über die privaten Finanzen. Soll das Modelabel allerdings als GmbH, also als eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet werden, dann ist es nötig, ein Stammkapital in Höhe von 25.000 Euro einzulegen.
Eine solche Mindestsumme an Stammkapital ist bei einer GbR, einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, dagegen nicht notwendig. Dafür haften alle Gesellschafter allerdings in voller Höhe mit ihrem privaten Vermögen. Darüber hinaus ist natürlich ebenfalls möglich, als Einzelunternehmen zu gründen. Es besteht dann keine Pflicht zur Bilanzierung und eine Einlage von Stammkapital ist ebenfalls nicht erforderlich. Die Haftung erstreckt sich allerdings auch dabei auf das gesamte Privatvermögen.
Eine Gewerbeanmeldung muss bei allen Rechtsformen ebenfalls vorgenommen werden. Eine einfache Gewerbeanmeldung ist bei Einzelunternehmen ausreichend. Hier folgt eine Kontaktaufnahme des Finanzamts hinsichtlich der steuerlichen Erfassung.
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Businessplan-Tools und Handbücher vor, die wir für Sie im Web – ohne Gewähr – recherchiert haben. Damit Sie gut informiert in Ihre Gründung starten können!
Hinter Gründerblatt selbst steckt ein praxis- erprobtes Netzwerk an Berater/innen, die Sie gerne auch persönlich bei Ihrer Gründung begleiten. Diese Dienstleistung ist kostenpflichtig, kann aber unter bestimmten Konditionen im Rahmen von geförderten Beratungen bis zu 80 % bezuschusst werden.
Mehr zu unserem Beratungsangebot:
Übrigens: Über die „Förderung unternehmerischen Know-hows“ des BAFA können Sie sich auch eine professionelle Unterstützung und Beratung unmittelbar nach Ihrer Gründung fördern lassen – so umschiffen Sie die ersten Hürden, die oft zu Beginn einer Selbständigkeit auftreten!
Viel Erfolg mit Ihrer Existenzgründung!