In der heutigen schnelllebigen Wirtschaftswelt ziehen viele Gründerinnen und Gründer die Option in Betracht, ihr Unternehmen ausschließlich mit Freelancern aufzubauen. Diese Wahl scheint zunächst verlockend, da sie ein hohes Maß an Flexibilität bietet und die finanziellen Risiken, die mit festen Anstellungen einhergehen, minimiert. Doch die ausschließliche Abhängigkeit von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann auch Nachteile mit sich bringen, die das Wachstum und die Stabilität des Unternehmens langfristig beeinträchtigen können.
Ein Projektmanagement-Freelancer oder andere freiberufliche Experten können einem Start-up enorme Agilität und Spezialwissen bieten, ohne die langfristigen finanziellen Verpflichtungen eines festen Mitarbeiters. Besonders in der Anfangsphase, wenn die Auftragslage schwankt und die Zukunft unsicher ist, ermöglichen Freelancer eine kosteneffiziente Anpassung des Personaleinsatzes. Unternehmen können Aufträge projektbezogen vergeben und so präzise auf die aktuelle Nachfrage reagieren.
Freelancer ermöglichen es Start-ups, schnell zu skalieren, indem sie Fachwissen und zusätzliche Ressourcen temporär hinzuziehen, ohne langfristige Gehaltsverpflichtungen eingehen zu müssen. Diese Flexibilität kann besonders wertvoll sein, um auf Marktveränderungen oder Wachstumschancen zu reagieren, ohne die fixen Kosten signifikant zu erhöhen.
Eine der größten Herausforderungen für Gründer*innen, besonders in der Frühphase eines Unternehmens, besteht darin, qualifizierte und zuverlässige Freelancer zu finden. Ohne ein etabliertes Netzwerk oder Branchenkontakte kann es schwierig sein, Zugang zu einem Pool von Fachleuten zu erhalten, die nicht nur die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen, sondern auch zuverlässig und engagiert sind. Viele Gründer*innen sind sich der Tücken und Fallstricke nicht bewusst, die mit der Auswahl und dem Einsatz von Freelancern einhergehen können, insbesondere wenn sie in diesem Bereich wenig Erfahrung haben.
Der Mangel an vertrauenswürdigen Netzwerken führt dazu, dass Gründer oft auf öffentliche Freelancer-Plattformen angewiesen sind. Solche Plattformen können zwar eine breite Auswahl an Kandidaten bieten, garantieren jedoch nicht immer die Qualität oder Zuverlässigkeit der Freelancer. Fehlbesetzungen können gravierende Folgen haben: Verzögerte Projektzeiten, mangelnde Qualität der Arbeitsergebnisse und letztlich finanzielle Einbußen, wenn Projekte nicht den Markt-Erwartungen oder der Investoren entsprechen.
Obwohl die Flexibilität verlockend ist, fehlt es einem Team, das ausschließlich aus Freelancern besteht, oft an Kontinuität und Unternehmensbindung. Langfristige Projekte und Ziele eines Unternehmens erfordern ein stabiles Team, das sich nicht nur projektbezogen engagiert, sondern auch in die Unternehmenskultur eingebettet ist. Zudem kann die ständige Fluktuation das Teambuilding und die Entwicklung einer kohärenten Unternehmensstrategie erschweren.
Die Herausforderung besteht darin, dass mit jedem Freelancer, der das Projekt beendet, wertvolles Wissen das Unternehmen verlassen kann. Dies untergräbt das Wissensmanagement und die Fähigkeit des Unternehmens, von früheren Projekten zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Ebenso wird die Pflege einer starken Unternehmenskultur erschwert, was die Mitarbeiterbindung und -motivation negativ beeinflussen kann.
Für Gründer*innen kann es daher sinnvoll sein, eine Balance zwischen festen Anstellungen und Flexibilität von Freelancern zu finden. Bestimmte Kernpositionen sollten mit festen Mitarbeitern besetzt werden, die das Unternehmen und seine Kultur nachhaltig prägen und vorantreiben. Freelancer können für spezielle Projekte oder zur Abdeckung von Spitzenlasten herangezogen werden.
Diese gemischte Struktur ermöglicht es, die Stärken beider Arbeitsformen zu nutzen: die Flexibilität und das spezialisierte Wissen der Freelancer sowie die Stabilität und das tiefgreifende Engagement der festen Mitarbeiter. Durch kluge Planung und das Setzen klarer Rollendefinitionen kann diese hybride Arbeitsweise dazu beitragen, das Unternehmen sowohl flexibel zu halten als auch eine starke interne Struktur zu entwickeln.
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