Der Finanzplan ist der Zahlenteil Ihres Businessplans, hier planen Sie Umsätze und Kosten für Ihre zukünftige Firma, errechnen den notwendigen Kapitalbedarf und zeigen die Rentabilität Ihres Vorhabens. Im Einzelnen besteht ein Finanzplan immer aus einer Rentabilitätsrechnung – also einer Gewinnermittlung – die über 3 Jahre erstellt wird, einer Liquiditätsplanung, die monatlich erfolgen muss und meist über 24 Monate zusammengestellt wird, und schließlich einem Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan.
Tipp: Nutzen Sie eine Businessplan-Vorlage, um Ihren Finanzplan zu erstellen.
Auf Gründerblatt finden Sie ein bewährtes Tool und weitere Vorlagen, mit denen Sie sich die Erstellung Ihres Finanzplans erleichtern können. Eine solche Businessplan-Vorlage unterstützt Sie bei den einzelnen Planungsschritten und generiert nach der Eingabe Ihrer Planungswerte für Umsatz, Kosten und Investitionen die Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung, wie auch die Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplanung automatisch. So vermeiden Sie Fehler und vergessen keine wichtigen Positionen.
Und so sehen die einzelnen Planungsschritte eines Finanzplans aus:
In der Investitionsplanung stellen Sie alle Gegenstände (Maschinen, Büro- und Ladenausstattung, Software, Warenbestand, Erstausstattung Marketing u.ä.) und deren Anschaffungspreise zusammen, die Sie gleich zu Beginn Ihrer Gründung brauchen, um Ihre Geschäftsidee umzusetzen. Vergessen Sie auch nicht die einmaligen, gründungsbedingten Kosten zu berücksichtigen. Hierzu zählen Ausgaben z.B. für Ihre Gründungs- oder Steuerberatung, die Gewerbeanmeldung, Kosten für die Gründung einer GmbH oder einmalige Ausgaben für die Anmietung Ihres Büros oder Ladens (Kaution, Renovierung, Makler).
Es lohnt sich durchaus, die Kosten für alle notwendigen Investitionen sorgfältig zu recherchieren – auch wenn dies relativ zeitaufwändig ist! Aber: Je besser Sie die notwendigen Ausgaben kennen, umso besser können Sie später auch Ihren Kapitalbedarf ermitteln. Schließlich ist es ausgesprochen unangenehm, sollten Sie nach kurzer Zeit feststellen, dass Ihr Darlehen nun doch nicht ausreicht, alle notwendigen Anschaffungen zu tätigen, weil Sie sich im Vorfeld nicht ausreichend über die tatsächlichen Kosten informiert haben.
Zu den schwierigsten Planungen gehört die des Umsatzes, hier gilt es nämlich abzuschätzen, mit welchen Umsätzen in den ersten 3 Jahren in etwa zu rechnen ist. Ideal ist, wenn sie bereits über Erfahrungswerte aus Ihrer bisherigen Tätigkeit verfügen. Diese können dann relativ leicht an die eigene Situation angepasst werden. Vielleicht haben Sie auch die Möglichkeit, Bekannte, die bereits in diesem Bereich tätig sind, zu befragen.
Ist das alles nicht möglich, bleibt nur eine möglichst realistische Schätzung: Wieviel Kunden kann ich bedienen? Wie viel Umsatz kann ich am Tag oder im Monat erzielen? Oder: wieviel Stück kann ich zu welchem Preis im Monat verkaufen?
Übrigens: Planen Sie alle Werte als Nettowerte, also ohne USt. ein.
Tipp: Für die spätere, monatliche Liquiditätsplanung ist es sinnvoll, die Umsatzplanung, genauso wie die folgende Kostenplanung in den ersten 12 bis 24 Monaten, monatlich zusammenzustellen.
In der Kostenplanung werden alle laufenden Kosten erfasst. Hierzu zählen sowohl die Kosten für Ihre Mitarbeiter oder den anfallenden Materialeinsatz – in Abhängigkeit von Ihrer Umsatzplanung – aber auch alle fixen Kosten wie z.B. die Büromiete, das Firmenfahrzeug, Ausgaben für die Buchhaltung oder für eine notwendige Versicherung.
Versuchen Sie auch hier, möglichst alle Kosten zu berücksichtigen. Überlegen Sie, ob Sie u.U. in den beiden Folgejahren mit Kostensteigerungen rechnen müssen.
Übrigens: Auch in der Kostenplanung wird nur mit Nettowerten gearbeitet.
Sind Umsätze und Kosten geplant, ergibt sich hieraus die Rentabilitätsrechnung, die für 3 Jahre aufgestellt wird. Hier zeigen Sie also den potentiellen Erfolg Ihres Vorhabens, das zu erwartende Ergebnis in den nächsten Jahren. Im Einzelnen bedeutet dies: von den eingeplanten Umsätzen werden alle eingeplanten Kosten abgezogen. Hierzu gehören übrigens auch die Zinsen für ein Darlehen und die Abschreibungen für getätigte Investitionen (des Anlagevermögens).
Vergessen Sie auch nicht, dass Sie von diesem Ergebnis (= Gewinn vor Steuern) noch die Tilgung für Ihren Kredit, die anfallenden Unternehmenssteuern (z.B. Gewerbe-, Körperschaftsteuern) und – wenn Sie als Einzelunternehmen oder GbR gegründet haben – noch die Privatentnahmen zur Deckung Ihres Lebensunterhalts abziehen müssen.
Tipp: Versuchen Sie, möglichst schnell einen zumindest kleinen Gewinn vorzuweisen.
Ist der Rentabilitätsplan fertiggestellt, folgt die Liquiditätsplanung, die monatlich aufgeführt wird. Wichtig: hier werden die tatsächlichen Zahlungen berücksichtigt, d.h. Sie erfassen hier, wann Sie tatsächlich mit dem Geldeingang aus den erzielten Umsätzen (abhängig von den mit Ihren Kunden vereinbarten Zahlungskonditionen) rechnen, wann Sie tatsächlich z.B. Ihre Lieferanten und die übrigen Rechnungen bezahlen. Vergessen Sie nicht, hier auch die angefallene Vor- und Umsatzsteuer als eigene Position mit einzubeziehen und prüfen Sie, ob Sie zu jedem Zeitpunkt über genug Liquidität verfügen, um alle Zahlungen inkl. Zins, Tilgung, Steuern und für Ihren Lebensunterhalt begleichen zu können.
Übrigens: Abschreibungen gehören zwar zu den Kosten, ihnen steht aber keine tatsächliche Zahlung gegenüber. Deshalb werden Abschreibungen in der Liquiditätsplanung nicht berücksichtigt.
Zuletzt errechnen Sie Ihren gesamten Kapitalbedarf für Ihre Gründung. Einbezogen werden hier nicht nur die geplanten Investitionen und übrigen gründungsbedingten Kosten. Zusätzlich ermitteln Sie auch, ob Sie während der ersten Monate nach Ihrer Gründung weiteres Kapital benötigen, um immer liquide zu bleiben. Denn in der Anlaufzeit erzielen Sie oft die Umsätze noch nicht in voller Höhe, während die Kosten bereits (fast) vollständig anfallen.
Im Finanzierungsplan stellen Sie dann dar, aus welchen Quellen (Eigenkapital, Darlehen) Sie den notwendigen Kapitalbedarf decken werden.
Tipp: Bleiben Sie immer bei realistischen Werten und planen Sie eher vorsichtiger als zu großzügig. So gelingt Ihnen ein überzeugender Finanzplan.
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