Sicher gibt es eine recht große Anzahl von Menschen, die dieses Phänomen schon einmal erlebt haben: Beim Surfen im Internet oder im Eingang des E-Mail-Accounts findet sich Werbung für ein Produkt, an das erst kürzlich gedacht, aber das nicht oder noch nicht aktiv im Netz gesucht wurde. Wie können die Online-Shops das wissen? Die Nutzung einer Suchmaschine ist ein Teil dieser Form des „Gedankenlesens“, allerdings nur dann, wenn es keine anonyme Suchmaschine ist.
Hirnströme von Menschen auszulesen und sie als Gedanken sichtbar machen, ist Forscher:innen der Columbia University in New York im Jahr 2019 mithilfe einer KI tatsächlich gelungen. Dieses „echte“ Gedankenlesen steckt aber noch in den Kinderschuhen und es braucht dazu bei der betreffenden Person ein Implantat im Gehirn.
Wenn sich der Mensch im Internet bewegt, hinterlässt er beständig Spuren. Diese Spuren werden gesammelt, und zwar sehr umfassend und gründlich. Im Detail bedeutet dies, dass nicht nur die besuchten Webseiten registriert werden, sondern auch die einzelnen Bereiche der jeweiligen Seite, die man betrachtet hat, sowie die Zeitspanne, die für diese Bereiche aufgewendet wurde.
Angenommen, einer begeisterten Hobbyköchin bricht der Stiel ihrer Lieblingspfanne ab und das gute Teil ist nicht mehr zu reparieren. Natürlich kommt bei ihr der Gedanke auf, dass eine neue Pfanne her muss. Es eilt jedoch nicht, sie hat noch andere Pfannen. Trotzdem geistert ihr der Gedanke im Kopf herum und überträgt sich auf ihr Verhalten im Internet. Obwohl nicht aktiv gesucht wird, bleibt der Mauszeiger beispielsweise etwas länger auf Bildern mit Pfannen stehen oder eine Seite mit einem Werbebanner für Kochgeschirr wird etwas länger besucht.
Die gesammelten Daten werden permanent und automatisch ausgewertet und einem Kundenprofil zugeordnet. Wer irgendwann in der Vergangenheit etwas online erworben hat oder sich auch nur bei einer Suchmaschine mit den eigenen Daten angemeldet hat, findet sich nun im Netz der Algorithmen. Diese kleinen Programme arbeiten, vereinfacht erklärt, nach dem Ausschlussprinzip. Die ihrem Profil oder auch nur ihrer IP-Adresse zugeordneten Daten zeigen beim Beispiel der Hobbyköchin, dass die Zeitspannen, in denen sie sich im Internet für Pfannen interessiert, über dem Durchschnitt liegen (wobei das Internet nicht einfach nur in Sekunden oder Minuten die Zeit misst.; es geht hier um Millisekunden, die erfasst werden, was eine wesentlich genauere Auswertung erlaubt). In der Summe stellt der Algorithmus fest, dass bei dieser Nutzerin ein erhöhtes Interesse an Pfannen besteht und das bestehende Marketingprofil wird um das Produkt Pfannen erweitert. So kommt es, dass wir Werbung über ein Produkt erhalten, das wir noch gar nicht gesucht haben, aber daran dachten.
Die klare Antwort ist: Ja. Niemals zuvor gab es ein so perfektes Werkzeug für die Manipulation von Menschen. Gleichzeitig stand niemals zuvor soviel Information zur Verfügung.
Es liegt letztlich in den Händen jedes einzelnen, in welchem Maß Manipulation zugelassen wird und welche Informationen genutzt werden. Die Manipulation einzugrenzen ist wichtig, denn deren Natur ist es, nicht nur zu verkaufen, sondern Meinungen zu ihren Gunsten zu ändern. Eine tatsächliche Entscheidungsfreiheit ist dann nicht mehr gegeben. Wer sich einmal genauer umsieht, wird feststellen, dass diese Entscheidungsfreiheit in einigen Bereichen schon heute nicht mehr besteht.
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