Immer mehr Konsument*innen treffen ihre Kaufentscheidungen heutzutage auf Grundlage ökologischer und sozialer Kriterien. Laut einer Erhebung des IFH Köln aus dem Jahr 2023 geben rund zwei Drittel der Online-Käufer*innen an, bei ihren Einkäufen auf Nachhaltigkeit zu achten.
Darauf reagieren die großen Plattformen, beispielsweise Amazon: Der E-Commerce-Riese führte unter anderem Kennzeichnungen wie „Climate Pledge Friendly“ ein und positioniert zertifizierte Produkte an besonders prominenten Suchpositionen.
Für Gründer*innen ergibt sich daraus ein realistisches Potenzial, um mit glaubwürdigen Angeboten sichtbar zu werden. Doch Vorsicht: Nachhaltigkeit ist auf Amazon kein Selbstläufer. Wer erfolgreich sein will, muss mehr liefern als nur wohlklingende Schlagworte.
Es braucht eine klare Strategie, welche die Umweltaspekte im Produktdesign, der Logistik und der Kommunikation berücksichtigt. Das beginnt bei der Sortimentsplanung und endet bei der Rückgabepolitik.
Gerade junge Marken erhalten dabei die wertvolle Chance, von Beginn an auf transparente Strukturen zu setzen und sich dadurch positiv von ihren Wettbewerbern abzuheben.
Sollen nachhaltige Produkte auf Amazon angeboten werden, ist bereits bei der Auswahl auf belastbare Merkmale zu achten, wie recycelbare Materialien, zertifizierte Rohstoffe, faire Produktionsbedingungen oder modulare Bauweisen.
Diese Eigenschaften lassen sich in den Produktlisten gezielt herausstellen. Dies sollte jedoch nur geschehen, wenn sie auch wirklich belegbar sind. Aussagen wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ erfordern den Nachweis durch anerkannte Zertifikate.
Die Verpackung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Amazon verlangt grundsätzlich standardisierte Umverpackungen. Es werden jedoch im Rahmen des Versands durch FBA gewisse Freiheiten hinsichtlich der Produktverpackung gewährt.
Umweltfreundliche Füllmaterialien, der Verzicht auf Plastik und kompakte Formate signalisieren den Kund*innen Konsistenz. Händler, die diesen Prozess strukturiert umsetzen möchten, finden hier spezialisierte Unterstützung durch eine erfahrene Amazon Full-Service Agentur.
Amazon bietet verschiedene Möglichkeiten, um nachhaltige Produkte sichtbar zu machen. Das „Climate Pledge Friendly“-Label basiert beispielsweise auf unabhängigen Zertifizierungen wie FSC (für Holzprodukte), GOTS ( für Textilien), NATRUE (für Naturkosmetik) oder dem EU Ecolabel.
Verkäufer*innen müssen diese Siegel nachweislich führen, um ihre Artikel entsprechend kennzeichnen zu lassen. Die Listung unter diesem Label erhöht die Auffindbarkeit, da viele Nutzer*innen mittlerweile gezielt nach diesen nachhaltigen Produkten filtern.
Neben der Sichtbarkeit ist allerdings die Differenzierung entscheidend. Produkte mit einer klaren Herkunft, sorgfältig dokumentierten Lieferkette und transparenter Preiskalkulation schneiden auch in den Bewertungen oft besser ab. Dies nimmt wiederum Einfluss auf das Ranking des Algorithmus. Eine strategische Auswertung des Kundenfeedbacks erlaubt es außerdem, wertvolle Optimierungspotenziale für die Zukunft zu erkennen.
Darüber hinaus lassen sich auf Produktdetailseiten zusätzliche Informationen integrieren. Amazon ermöglicht es, in A+-Content und Brand Stores tiefere Einblicke in Produktionsprozesse, Materialien oder Nachhaltigkeitsziele zu geben. Diese Funktionen sollten gezielt genutzt werden, um Vertrauen zu schaffen und die Markenbotschaft zu transportieren.
Nachhaltiges Wirtschaften wird zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor. Für Gründer*innen heißt das, von Beginn auf Prozesse zu setzen, die ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen. Eine Rolle spielt damit neben der reinen Produktauswahl auch die Art der Zusammenarbeit mit Lieferanten, die Gestaltung der Retourenabwicklung und die langfristige Kommunikation.
Eine inkonsequente Markenführung fällt schnell auf. Wird Nachhaltigkeit versprochen, aber die Produkte in Folie geliefert oder ein schlecht erreichbarer Kundenservice geboten, ist das Vertrauen schnell verspielt.
Konsistenz über die gesamte Kauferfahrung hinweg dagegen stärkt die Markenwahrnehmung. Auch kleine Unternehmen können sich so profilieren – mit klaren Leitlinien, nachvollziehbaren Standards und einer offenen und ehrlichen Kommunikation.

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