Die Gründung eines Unternehmens bringt viele spannende Fragen mit sich – besonders dann, wenn Sie in der Elektronikbranche Fuß fassen wollen. Eine der wichtigsten Vorschriften, mit der sich Hersteller*innen, Händler*innen und Importeur*innen von Anfang an auseinandersetzen müssen, ist die RoHS-Richtlinie. Sie zielt darauf ab, gefährliche Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten zu beschränken – mit erheblichen Auswirkungen auf die Produktentwicklung und die Lieferkette.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was hinter der RoHS-Richtlinie steckt, für wen sie gilt und wie Sie als Gründer*in sicherstellen, dass Ihre Produkte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
RoHS steht für „Restriction of Hazardous Substances“ – zu Deutsch: Beschränkung gefährlicher Stoffe. Die Richtlinie wurde erstmals 2003 auf EU-Ebene eingeführt und inzwischen mehrfach überarbeitet (aktuell: 2011/65/EU inklusive Delegierter Richtlinien). Ihr Ziel: Die Umwelt und die Gesundheit von Verbraucher*innen durch die Reduzierung giftiger Substanzen zu schützen.
Betroffen sind unter anderem folgende Stoffe, die nur in minimalen Mengen verwendet werden dürfen:
Diese Stoffe dürfen nur in Konzentrationen unterhalb festgelegter Grenzwerte in homogenen Materialien enthalten sein – was vor allem bei komplexen Produkten eine echte Herausforderung darstellen kann.
Die RoHS-Richtlinie betrifft alle Akteur*innen, die Elektro- oder Elektronikgeräte innerhalb der EU herstellen, importieren oder vertreiben. Das gilt also auch für Start-ups und Gründer*innen, die Geräte selbst entwickeln oder unter eigenem Namen verkaufen.
Selbst wenn Sie keine fertigen Produkte herstellen, sondern lediglich Bauteile liefern oder Geräte aus Drittländern beziehen, tragen Sie Verantwortung – sowohl rechtlich als auch praktisch. Denn die EU setzt auf eine „Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette“.
Ein Verstoß gegen die RoHS-Richtlinie kann ernsthafte Konsequenzen haben. Behörden prüfen die Einhaltung regelmäßig durch Stichproben. Wer die Vorgaben ignoriert, riskiert:
Insbesondere junge Unternehmen sind dadurch gefährdet, weil ihnen oft die Ressourcen für aufwändige Prüfprozesse fehlen. Umso wichtiger ist es, von Beginn an systematisch vorzugehen.
Damit Sie sicher und nachhaltig starten können, empfiehlt sich ein strukturierter, aber praxisnaher Umgang mit den Anforderungen. Die folgende Liste zeigt, worauf es wirklich ankommt:
Diese Maßnahmen sind nicht nur rechtlich notwendig, sondern stärken auch Ihre Position im Wettbewerb. Kundinnen und Investorinnen achten zunehmend auf ökologische und gesetzeskonforme Produkte.
Die RoHS-Richtlinie ist ein zentrales Element der EU-Produktregulierung. Sie zwingt Unternehmen, sich mit Materialherkunft und -zusammensetzung intensiv auseinanderzusetzen – was gerade für Gründer*innen anspruchsvoll, aber zugleich eine Chance sein kann. Denn wer von Anfang an auf Konformität, Qualität und Transparenz achtet, gewinnt langfristig an Vertrauen, Sicherheit und Marktzugang.
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