Fein-Tuning am eigenen Stil

Was andere Personen über uns denken und wie wir eingeschätzt werden, ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens in der Gesellschaft. Dabei besitzt jede Kultur ganz eigene Regeln, was gesellschaftsfähig ist und was nicht. Es gibt jedoch Grauzonen, die immer mal überschritten werden, und es gibt ebenso immer mal wieder Situationen, in denen der Wunsch besteht, möglichst perfekt zu erscheinen und einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Dazu braucht es dann an manchen Stellen des Lebens etwas Feinschliff, ein gründlicher CV-Check kann da beispielsweise hilfreich sein.

Der Mensch ist auf das Äußere bedacht

Es ist hinlänglich bekannt: schöne Menschen haben es generell einfach leichter. Zahlreiche Studien belegen das. Sie werden in fast jedem Bereich des Lebens bevorzugt und darüber hinaus werden ihnen Fehler in der Regel schneller verziehen als weniger attraktiven Personen. Dieses Verhalten ihres Umfeldes führt bei diesen Personen logischerweise zu einem entsprechend großen Selbstvertrauen, was wiederum als gute Führungseigenschaft angesehen wird. So kommt es, das nicht wenige CEOs großer Firmen zugleich als recht attraktiv gelten. Das bedeutet jedoch nicht, das Attraktivität mit Intelligenz oder besonderen Fähigkeiten gleichzusetzen ist. Der Verstand des Menschen hängt nicht von seinem Äußeren ab.

Sich selbst aufzuwerten ist nicht falsch

Den weniger attraktiven Menschen bleibt so nur, an sich zu arbeiten, um konkurrenzfähig zu sein. Tatsächlich wird auch von ihnen viel geleistet, doch oftmals fehlt es an der Fähigkeit, sich selbst und die eigenen Leistungen angemessen zu präsentieren. Der österreichische Dichter Franz Grillparzer hat es einmal so ausgedrückt: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“. Zumindest ist etwas Unbescheidenheit in den richtigen Situationen durchaus angebracht. Warum sollte der Stolz auf sich selbst nicht gezeigt werden, vorausgesetzt, es ist berechtigter Stolz, etwa eine eigene Leistung, die weit über dem Durchschnitt liegt?

Der feine Unterschied zwischen Sein und Schein

Nicht wenige Mitmenschen unterziehen sich nicht der Mühsal besonderer Leistungen, sondern geben diese Leistungsbereitschaft nur vor. Beispiele hierfür sind etwa ein Doktortitel einer eher dubiosen ausländischen Universität, oder es werden die Arbeiten anderer als die eigenen ausgegeben. Die ehrlichen, weniger attraktiven Menschen müssen also nicht nur mit den unberechtigten Vorteilen der schönen Menschen leben, sie müssen mit Betrüger:innen konkurrieren. Die Dunkelziffer in diesem Bereich dürfte recht hoch sein.

Die Sicht auf sich selbst verbessern

Ein seltsamer Charakterzug vieler leistungsfähiger und zugleich bescheidener Menschen ist es, das sie viel lieber über die Fehler reden, die sie bisher im Leben gemacht haben, als über das, was sie erfolgreich geleistet haben. Sie sehen das Lob ihrer Leistungen als Angeben, als übertriebene Zurschaustellung an. Tatsächlich haben solche Menschen oft Schwierigkeiten, sich ihrer Erfolge zu erinnern, weil die wenigen Fehler, die gemacht wurden, übermächtig nach vorne dringen.

Es kann hilfreich sein, sich ein paar ruhige Stunden zu gönnen und alle erfolgreichen Momente und Situationen aus der Erinnerung abzurufen und aufzuschreiben. Es dürfen ruhig auch Freund:innen und Verwandte zu Rate gezogen werden, wenn es mit der eigenen Erinnerung nicht so richtig klappen will. Dabei sollte man vor allem nicht diesen einen Satz verwenden: „Das war doch nicht der Rede wert“. Am Ende ist oft eine erstaunlich lange Liste von Erfolgen entstanden, und die sollte von nun an die Grundlage für (Einstellungs-)Gespräche bilden.