Social Trading! Wieder so ein Modewort. Man stelle einfach den Anglizismus „Social“ voran und schon hat man etwas neues Hippes am Start. Doch was hat es genau damit auf sich? Ist Social Trading wirklich so profitabel oder ist es viel mehr ein elaboriertes Schneeballsystem, das lediglich von seiner Popularität profitiert?
Bei Social Trading handelt es sich um in online Communities organisierte Trader. Der interessante Part ist, dass die Performance von jedem vollkommen offengelegt wird. Dahinter steckt folgende Idee. Für vergleichsweise kleines Geld kann jeder an diesen Plattformen teilnehmen. Und dann orientieren sich die groben Massen anschließend an den „Klassenbesten“. Erfolgreiche Trader innerhalb der Community werden als Signalgeber immer gefragter. Und wer auch immer ihnen folgen möchte, kann dies tun. Bis zu dem Punkt, dass man einfach ihre Orders kopiert. So soll der Erfolg guter Trader auch auf jene abfärben, die noch nicht ganz so geübt sind. Inklusive unabhängiger, kostenloser Beratung.
Klingt doch super, oder? Allerdings stellt sich das ganze etwas differenzierter dar, wenn man dieses System einfach mal zu Ende denkt. Insbesondere weil es kundigen aber moralisch nicht ganz so sattelfesten Tradern erschreckend transparente Möglichkeiten bietet, ihre Follower langsam aber sicher über den Tisch zu ziehen.
Das Problem fängt schon damit an, dass man (aller angeblichen Transparenz zum Trotz) nicht wirklich weiß, wen man da vor sich hat. Wer auf der Suche nach guten Signalgebern ist und fündig wird, hat also genau null Einsicht, ob er einem reinen Glückspilz, einem Profi, einem begnadeten Dilettanten oder sonst wem nacheifert. Und der Einwand: „Aber der war in der Vergangenheit doch überwiegend erfolgreich!“, hat nicht notwendigerweise viel Gewicht.
Man denke einfach dazu an ein beliebtes Betrugs-Schema. Ein sogenannter Tipster meldet sich bei einem und sagt er hat einen heißen Tipp. Und zwar dass ein bestimmter Aktien-Index oder dergleichen am nächsten Tag fallen wird. So weit, so durchschaubar. Aber was man nicht weiß: Dieser Tipster hat denselben Tipp noch an 10.000 andere Adressaten gesendet. Und der einen Hälfte erzählt hat, der Aktienindex fällt und der anderen, dass er steigt. Entweder fällt er oder steigt er. Und dementsprechend beschert der Tipster der Hälfte aller Adressaten einen richtigen „Tipp“. Anschließend meldet er sich noch einmal. Jedoch nur bei denen, wo er richtig lag. Diesen Vorgang wiederholt er fünf- oder sechsmal. Klar, siebt er mit jeder Rundmail immer die Hälfte aus. Aber jenen die überbleiben (immerhin noch potenziell mehrere hundert Leute), deren Aufmerksamkeit hat er nun. Denn er lag bis zu sechsmal in Serie richtig.
Was verdeutlicht dieses Beispiel? Zwei Dinge. Zum einen, dass der Anschein von Kompetenz mit echter Kompetenz NICHTS zu tun hat. Und zum anderen, dass die Leute anfangen naiv zu werden, sobald etwas zu gut aussieht, um wahr zu sein.
Was bedeutet das angewendet auf die Social Trading Communities? Ganz einfach: Ab einer gewissen Masse an Teilnehmern ist es statistisch unvermeidbar, dass einige davon langfristig Gewinne einfahren werden. Macht sie das notwendigerweise zu guten Tradern? Überhaupt nicht!
Sobald eine solche Community groß genug ist, stellt sich die Frage ob es Gewinner gibt, doch gar nicht mehr! Nur wer sie sind. Und dann wollen wir nicht vergessen dass sich Social Trading Plattformen bewusst bei Anfängern anbiedern …. ein Schelm wer hierbei Böses denkt? Vieles, was auf diesen Plattformen passiert, ist einfach nur dass sich Blinde von Blinden führen lassen. Und das ist teilweise noch das günstigere Szenario.
Denn es liegt ein nicht zu überschauender Interessenkonflikt zwischen Signalgebern und deren Followern vor. Wenn Trader B bis Z immer nur Trader A kopieren, ermöglichen sie ihm eine profitable Möbius-Schleife in Gang zu setzen. Er kauft ein, Dutzende Drohnen tun es ihm anschließend gleich. Was die markttechnische Konsequenz daraus ist, sollte eigentlich klar sein. Zum einen laufen die Follower Gefahr, immer zu etwas schlechteren Konditionen zu ordern und zu verkaufen als der vorauseilende Trader A. Denn sein Handeln (und er handelt immer als erster) beeinflusst ja potenziell schon die Konditionen. Wenn er auf den richtigen Positionen genug Gewicht durch die Gegend schmeißt und es ihm anschließend ein Dutzend oder mehr Leute gleich tun, kann er sich daran bereichern und dazu braucht er kein Geschick. Nur ein Bisschen kriminelle Energie.
Und es zeigt den nächsten Fehler der Social Trading Utopie. Man sieht zwar die Kennzahlen des einzelnen Händlers und sieht: „Der war erfolgreich!“ … aber gilt das auch für seine Follower? Verdammt gute Frage!
Wer diesen Bedenken zum Trotz trotzdem ein soziales Experiment wagen will, der kann auf https://www.brokervergleich.net/social-trading sicherstellen, dass er es wenigstens dort tut, wo die Modalitäten sehr günstig sind.
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