Der Beruf der Steuerberater*in zählt zu den angesehensten und anspruchsvollsten Berufen im Bereich der Wirtschaft und Finanzen. Steuerberater*innen sind für die Beratung und Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen in steuerlichen Angelegenheiten verantwortlich. Sie tragen eine hohe Verantwortung und müssen stets auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung sein.
Die Entscheidung, ob man als Steuerberater*in selbstständig arbeitet oder eine Anstellung bevorzugt, ist von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen, nachdem der grundsätzliche Weg zum Steuerberater bzw. zur Steuerberaterin erfolgreich absolviert wurde.
Eine selbstständige Tätigkeit als Steuerberater*in bietet eine große Unabhängigkeit und Eigenverantwortung. Sie können Ihre eigene Kanzlei führen, Ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten und Ihre beruflichen Ziele und Werte direkt umsetzen.
Zudem besteht das Potenzial für ein höheres Einkommen, da Sie durch die Gewinnung neuer Mandant*innen und die Erweiterung Ihrer Dienstleistungen Ihr Verdienst direkt beeinflussen können. Ein weiterer Vorteil ist der Gestaltungsspielraum, den Sie haben. Sie können die Ausrichtung Ihrer Kanzlei selbst bestimmen, sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren und Ihre eigenen Arbeitsprozesse etablieren.
Allerdings bringt die Selbstständigkeit auch finanzielle Risiken mit sich. Gerade in den Anfangsjahren müssen Sie in Ihre Kanzlei investieren, laufende Kosten decken und das volle unternehmerische Risiko tragen. Der Aufbau und die Führung einer eigenen Kanzlei erfordern zudem einen hohen zeitlichen und organisatorischen Aufwand.
Neben der fachlichen Arbeit müssen Sie sich auch um administrative Aufgaben, Marketing und die Kundenakquise kümmern. Die volle Verantwortung für den Erfolg Ihrer Kanzlei und die Zufriedenheit Ihrer Mandantinnen und Mandanten kann mit erheblichem Druck und Stress verbunden sein.
Und natürlich gibt es hier noch die Mitarbeitenden, für die Sie als Chef*in bzw. Führungskraft zuständig sind. Mitarbeiter*innen zu haben bringt zusätzliche Verantwortung mit sich. Als selbstständiger Steuerberater*in sind Sie nicht nur für Ihre Mandanten verantwortlich, sondern auch für Ihr Team. Sie müssen ein gutes Arbeitsklima schaffen, Ihre Mitarbeitenden motivieren und dafür sorgen, dass sie sich weiterentwickeln können.
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die richtige Balance zwischen Führung und Vertrauen zu finden. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Mitarbeitenden die Aufgaben kompetent und zuverlässig erledigen, gleichzeitig aber auch Raum für Eigeninitiative und Kreativität haben. Die Delegation von Aufgaben erfordert Fingerspitzengefühl und klare Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden und die Produktivität zu maximieren.
Um all das brauchen Sie sich als Angestellte*r in einer Steuerkanzlei nicht kümmern. Eine Anstellung als Steuerberater*in hingegen bietet finanzielle Sicherheit durch ein festes Gehalt und Sozialleistungen wie Krankenversicherung und Altersvorsorge. Sie haben regelmäßige Arbeitszeiten und eine klar definierte Rolle innerhalb der Steuerkanzlei, was eine gewisse Stabilität und Planbarkeit gewährleistet. In einem Unternehmen oder einer größeren Kanzlei können Sie sich voll auf Ihre fachlichen Aufgaben konzentrieren, ohne sich um administrative und organisatorische Herausforderungen kümmern zu müssen. Die Teamarbeit und Unterstützung durch Kolleg*innen fördert den Austausch und die Zusammenarbeit und reduziert die individuelle Belastung.
Allerdings sind Sie als Angestellte*r an die Vorgaben und Strukturen Ihres Arbeitgebers gebunden. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten und die Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung sind begrenzt. Ihr Einkommen ist in der Regel festgelegt und weniger stark von Ihrem individuellen Erfolg abhängig, was die Möglichkeit, sich finanziell stark zu verbessern, einschränkt. Zudem hängt Ihre berufliche Zukunft und Entwicklung von der wirtschaftlichen Situation und den Entscheidungen Ihres Arbeitgebers ab. Veränderungen in der Kanzlei bzw. im Unternehmen können Ihre Position und Arbeitsbedingungen beeinflussen.
Nachdem der Weg zum Steuerberater bzw. zur Steuerberaterin erfolgreich abgeschlossen ist, sollte die Entscheidung, ob man als Steuerberater*in selbstständig oder angestellt arbeitet, sorgfältig abgewogen werden. Wer die Unabhängigkeit und das unternehmerische Risiko nicht scheut und gerne eigene Wege geht, für den kann die Selbstständigkeit die richtige Wahl sein. Wer hingegen Wert auf Sicherheit, stabile Einkommensverhältnisse und eine klar strukturierte Arbeitsumgebung legt, für den ist eine Anstellung die bessere Option. Letztlich sollte jede*r für sich entscheiden, welche Aspekte für die eigene berufliche und persönliche Zufriedenheit am wichtigsten sind.
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