Nicht jeder Beruf trägt dasselbe Maß an Verantwortung. Intuitiv wissen wir das eigentlich alle. Eine Chirurgin muss beispielsweise verlässlicher arbeiten als eine Landschaftsgärtnerin; ein Bäcker trägt mehr Verantwortung als ein Webdesigner. Verantwortung ergibt sich dort, wo sich andere auf unsere Expertise und Gewissenhaftigkeit verlassen müssen. Oder andersherum: wenn jemand in einer verantwortungsvollen Position einen Fehler macht, ist das körperliche Wohlergehen oder gar das Leben von anderen gefährdet. Unternehmer:innen sollten sich schon vor der Gründung ihres Unternehmens mit der Frage der Verantwortung auseinandersetzen und Mitarbeiter:innen entsprechend auswählen und schulen – zum Beipiel je nach Branche durch eine Schulung zur Ladungssicherung, zum Umgang mit Lebensmitteln, zur Verkehrssicherheit, zu Fluchtwegen im Gebäude etc.
Verschiedene Berufe tragen unterschiedlich viel Verantwortung für andere. Das bedeutet allerdings nicht, dass Berufe mit viel Verantwortung zwangsläufig unverzichtbarer oder schwieriger sein müssen als andere. Zum Beispiel herrscht in unserer meritokratisch orientierten Gesellschaft ein Konsens darüber, dass ein:e Steuerfachanwält:in einen anspruchsvolleren und ausbildungsintensiveren Beruf hat als ein:e Busfahrer:in. Dennoch trägt der bzw. die Busfahrer:in vergleichsweise mehr Verantwortung, denn von ihm bzw. ihr hängen im Zweifelsfall Menschenleben ab, während Fehler in Sachen Steuerrecht allenfalls finanzielle Konsequenzen haben können.
Dadurch ergibt sich eine besondere Herausforderung, weil oft genau den Berufen viel Verantwortung zufällt, die im meritokratischen System als mäßig bis gering fordernd gelten. Unternehmer:innen sollten nicht nur dafür sorgen, dass entsprechende Stellen mit geeigneten und ausreichend ausgebildeten Kandidat:innen besetzt werden, sondern auch dafür, dass die besondere Verantwortung (finanziell) anerkannt wird. Failsafe-Maßnahmen sind nach Möglichkeit zu implementieren. Kommt es erst einmal zu einem schlimmen Fehler, kann er nämlich nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Auch die generelle Unternehmenspolitik bezüglich Fehl- und Arbeitszeiten hat eine Menge mit potentiellen Unfällen zu tun. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass die eigene Leistung je nach Tagesform stark schwanken kann. Körperliche Faktoren, gesundheitliche Probleme, private Erlebnisse, zwischenmenschliche Beziehungen zu Kolleg:innen, ja, selbst das Wetter oder der Wochentag können starken Einfluss auf die Qualität der Arbeit haben.
Letztlich lautet die entscheidende Frage: müssen Mitarbeiter:innen in Ihrem Unternehmen auch an “schlechten” Tagen versuchen, ihre Leistung zu bringen, oder erlauben Sie als Chef:in, eine Auszeit zu nehmen? Modelle mit flexiblen Arbeitszeiten erlauben es Arbeitnehmer:innen heutzutage in den meisten Branchen, an “schlechten” Tagen etwas kürzer zu treten und die Leistung dann nachzuholen, wenn sie sich wieder voll leistungsfähig fühlen. Das vermeidet Fehler beim Arbeiten, die schlimme Konsequenzen haben könnten.
In diesem Zusammenhang ist es auch von äußerster Wichtigkeit, dass Mitarbeiter:innen nicht krank arbeiten, sondern sich immer komplett auskurieren, ehe sie wieder im Betrieb tätig sind. Zum Glück ist das deutsche Arbeitsrecht hier sehr eindeutig. Allerdings kann die deutsche Arbeitsmoral einen Strich durch die Rechnung machen, denn viele Arbeitnehmer:innen ignorieren aus Gewissenhaftigkeit die Warnsignale ihres Körpers. Versuchen Sie am besten, die Einstellung “krank ist krank und niemand soll krank arbeiten” selbst vorzuleben, damit Ihre Mitarbeitenden Ihrem Beispiel ohne schlechtes Gewissen folgen können.
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