Es ist eine kleine Inselgruppe mitten im Pazifik. Von Deutschland aus beträgt die kürzeste Entfernung fast 16.000 Kilometer. Eine Reise dorthin, beispielsweise von Frankfurt am Main ausgehend, zu organisieren, dürfte auch für gewiefte Reisebüroangestellte eine knifflige Angelegenheit sein. Die Rede ist von American Samoa oder Amerikanisch Samoa, dem größten US-Territorium unterhalb des Äquators. Dort leben knapp 50.000 Menschen auf zwei Atollen und mehreren Vulkaninseln. American Samoa ist der östliche Teil der Inselgruppe Samoa. Im Jahr 1899 teilten das damalige Deutsche Reich und die USA die Inselgruppe unter sich auf. Westsamoa wurde bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs deutsche Kolonie, Ostsamoa zu einem US-Außenterritorium, was es bis heute ist.
Eigentlich entspricht American Samoa zum größten Teil genau dem typischen Bild, das die meisten Menschen in Europa von der Südsee haben: Trauminseln mit weißen Sandstränden, blauer Himmel und ein Meer, das zum Baden einlädt. Interessanterweise zählt dieses kleine Samoa aber zu den vielen Ländern in der Liste der Nike Lieferanten. So bezog der bekannte Hersteller von Sportswear im Jahr 2022 bis zum Augustende bereits über 300 Warensendungen aus American Samoa.
Eigentlich sind es Firmeninterna, von welchen Geschäftspartnern ein Unternehmen seine Rohware, Halbzeuge oder fertigen Produkte bezieht. Doch es gibt ganz legale Quellen, um an solche Informationen zu kommen. Nike etwa bezieht 266 Produkte von 679 Lieferanten aus 26 Ländern dieser Erde. Zur Informationsgewinnung werden weltweit verfügbare Datenbanken von Zollbehörden, Länderdatenbanken und nicht zuletzt von der UN Comtrade, der von den Vereinten Nationen geführten Handelsdatenbank, genutzt.
Natürlich ist es nicht so einfach, wie es hier in ein paar Sätzen beschrieben ist. Es sind ungeheure Datenmengen, die täglich entstehen und in die Statistiken des globalen Handels einfließen. Heute werden jeden einzelnen Tag mehr Wirtschaftsdaten als im gesamten Zeitraum der Weltwirtschaft vor dem Jahr 1990 produziert. Das bedeutet einen sehr großen Aufwand, um diese Daten so aufzubereiten, dass sie nutzbar sind.
Um noch einmal Nike als Beispiel zu bemühen: Der Versuch, mit herkömmlicher Datenrecherche die Anzahl der Lieferanten mit deren Produktionsstandort und die Art sowie Menge der bezogenen Produkte für Nike herauszufinden, wäre ohne KI und Algorithmen das Lebenswerk einer einzelnen Person. Wobei dieses Lebenswerk am Ende hinfällig wäre, denn derartige Daten ändern sich gerade im globalen Handel ständig.
Vielmehr braucht es umfassende Datenbanken, die beständig aus weiteren Datenbanken heraus aktualisiert werden. Dabei müssen entsprechende Filter gesetzt werden, um nicht in der Datenflut zu ertrinken. Während diese Filtrierung über Algorithmen erfolgt, besorgt die KI die Aufbereitung und logische Verknüpfung der Daten. Auf diese Weise lassen sich Firmenbeziehungen erkennen, die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind. Gerade wirtschaftliche Riesen wie Nike sind oft Inhaber von Tochterfirmen oder besitzen Beteiligungen, über die Geschäfte abgewickelt werden. Geschäfte, die bis in das eher verträumte American Samoa führen.
Um dieses Wissen zu generieren, braucht es Spezialist:innen, die wiederum die Ergebnisse verfügbar machen. So kann zum Beispiel die Information darüber, wo ein Mitbewerber seinen Einkauf tätigt und in welchen Mengen das geschieht, sehr wertvoll für die eigene Einkaufsstrategie sein, aber auch Rückschlüsse über dessen Umsatz zulassen. Wissen lohnt sich.
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