Natürlich sind Apotheken nicht mit Supermärkten vergleichbar. Lediglich in der Anzahl der Medikamente lassen sich Vergleiche zu den in Supermärkten angebotenen Produkten ziehen. Ein durchschnittlicher Supermarkt führt rund 12.000 Waren aller Art. In Deutschland sind 103.697 Arzneimittel zugelassen (Stand Juli 2020). Es ist also vorstellbar, dass größere Apotheken einen ähnlichen Warenbestand wie Supermärkte aufweisen. Es macht jedoch einen Unterschied, ob eine Tiefkühlpizza für einen entspannten Fernsehabend gekauft oder vielleicht ein Herzmedikament benötigt wird. Während für die Pizza wohl kaum Beratung erforderlich ist, sollte die Einnahme eines Herzmedikaments unbedingt umfassend mit geschultem Personal durchgesprochen werden. Eine bloße Lektüre des Beipackzettels reicht oft nicht aus. Damit selbständige Apotheker:innen in solchen und anderen Belangen rund um die Pharmakologie stets auf dem Laufenden sind, gibt es das Apotheken Coaching.
Schon der Stauferkaiser Friedrich II. erließ im 13. Jahrhundert ein umfassendes Gesetz, das Edikt von Salerno, in dem beispielsweise stand, dass Ärzte nicht zugleich Apotheken betreiben dürfen. Die schon damals bewusste hohe Bedeutung von Apotheken für die medizinische Versorgung der Bevölkerung hat sich bis heute unverändert fortgesetzt, und entsprechend streng reguliert ist in Deutschland das Apothekerwesen. So ist Apotheker:in nicht einfach eine Berufsbezeichnung, sondern ein durch Approbation erlangter Titel, dem acht Semester Studium der Pharmazie und drei Staatsexamen vorangehen. Im Gegensatz zur Ärzteschaft, die ihren Beruf auch ohne Doktortitel ausüben dürfen, muss der Apotheker bzw. die Apothekerin approbieren, wenn er oder sie diesen Beruf ausüben wollen.
Die Zeiten, als Apotheker:innen noch geruhsam in der Laborküche Medizin herstellten und zwischendrin die spärliche Kundschaft bedienten, sind vorbei. Apotheken sind heute Gesundheitsdienstleister mit einem Angebot, das weit über rezeptpflichtige Medikamente hinausgeht. Hier sind wir dann doch wieder ein bisschen beim Eingangs erwähnten Supermarkt. Denn neben verschreibungs- sowie apothekenpflichtigen Medikamenten gibt es zahlreiche frei verkäufliche Medikamente sowie sogenannte Nahrungsergänzungsmittel, die der Gesundheit förderlich sein können. Die sind oft auch in Supermärkten und Drogerien erhältlich, aber dort fehlt die professionelle Beratung. Selbst ein eigentlich harmlos erscheinendes Nahrungsergänzungsmittel kann nämlich in seltenen Fällen gesundheitliche Probleme auslösen.
Die Beratung der Kund:innen hinsichtlich gesundheitlicher Belange ist und war schon immer ein wichtiger Bestandteil des Services von Apotheken. Es gibt clevere Software, die schon beim Einscannen von verschiedenen Medikamenten an der Kasse vor eventuellen Wechselwirkungen warnt. Allerdings kann der Scanner nicht erkennen, ob vielleicht ein frei verkäufliches Schmerzmittel für Kund:innen mit Bluthochdruck bei Überdosierung gefährlich werden könnte.
In Deutschland ist die Beratung in der Apotheke weniger geläufig als in so manchem anderen Land, doch das ändert sich allmählich. Sicher machen Apotheker:innen Mediziner:innen nicht überflüssig, aber die Praxis lehrt, dass viele Arztbesuche problemlos durch die Beratung in der Apotheke ersetzt werden könnten – wobei in entsprechend schweren oder unklaren Fällen wiederum auf die Arztpraxis verwiesen wird.
Es geht hierbei auch um Entlastung der Ärzteschaft und einen verbesserten Zugang zu medizinischen Leistungen. Dies muss vor allem im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung in Deutschland forciert werden. Bereits jetzt und verstärkt in den kommenden Jahren werden sich Menschen mit altersbedingten Beschwerden auf den Weg zu den schon überfüllten Wartezimmern der Allgemein- und Facharztpraxen machen, obwohl viele der Leiden in der Apotheke besser aufgehoben wären.
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