In deutschen Medien werden fast ausschließlich die großen, überregional bekannten Unternehmen in den Fokus gerückt, gleich, ob es sich um positive oder negative Nachrichten handelt. Dabei sieht die reale Wirtschaft etwas anders aus. Das Bild wird von KMUs bestimmt, von kleinen und mittleren Unternehmen, deren Mitarbeiterzahl jeweils zwischen Null und 249 Personen liegt.
Tatsächlich gibt es in der BRD nur rund 18.000 Firmen, deren Mitarbeiterzahl über 250 liegt. Ihnen stehen gut 3,5 Millionen KMUs gegenüber, wovon wiederum 2 Millionen zu den Kleinstunternehmen mit höchstens 9 Mitarbeitern zählen. Es soll nicht verheimlicht werden, dass die wenigen Großunternehmen den größten Teil des Umsatzes in Deutschland erwirtschaften. Etwa zwei Drittel der Umsätze entfallen auf diese 18.000 Firmen, während die 3,5 Millionen KMUs nur für ein Drittel verantwortlich zeichnen. Aber die KMUs beschäftigen zusammen über 61 % aller Arbeitnehmer in der Bundesrepublik und tätigen zu 50 % die wichtigen Bruttoinvestitionen in Sachanlagen.
Zwei Millionen Kleinstunternehmen, die eine große Bandbreite an Dienstleistungen abdecken oder etwas produzieren, wobei es sich meist um kurzfristige Kundenaufträge handelt, die zudem eher geringe Laufzeiten aufweisen. Das bedeutet in der Regel eine schwankende Auftragslage bei gleich bleibend hohen monatlichen Fixkosten. Für einen Auftrag kann das Stammpersonal genügen, für den nächsten Auftrag werden unter Umständen mehr Leute benötigt, dies aber nicht dauerhaft. Zeitarbeitsfirmen und Personaldienstleister bieten hier Abhilfe, indem Fachpersonal an die Unternehmen für die Dauer des Auftrages entlehnt wird. Dabei ist der verwaltungstechnische Aufwand nicht zu unterschätzen, weshalb viele der Firmen eine spezielle Zeitarbeit Software verwenden, in der neben der getrennt geführten Personalbuchhaltung auch die gesetzlichen Vorgaben bereits eingearbeitet sind.
Was wäre die Alternative zu den Zeitarbeitsfirmen, die mitunter zu Unrecht in ein schiefes Licht gerückt werden, wiederum üblicherweise im Zusammenhang mit den großen Multis? Ein Kleinstunternehmer, dem ein Auftrag angeboten wird, der mit dem Stammpersonal im angemessenen Zeitrahmen nicht abgedeckt werden kann, kann auf Leiharbeitnehmer zurückzugreifen, die ordentlich versichert und bezahlt werden. Er kann sich aber auch auf dem Schwarzmarkt umsehen. Unversicherte Mitarbeiter einzustellen, birgt für die Mitarbeiter wie das Unternehmen hohe Risiken. Der oder die Kleinstunternehmerin kann aber auch den Auftrag ablehnen und Gefahr laufen, die anstehenden Fixkosten nicht mehr begleichen zu können. In der Folge geht die Firma eventuell in die Insolvenz, das Stammpersonal geht in die Arbeitslosigkeit.
Fazit:
Bei zwei Millionen Kleinstunternehmen im Lande sind Personaldienstleister eine Notwendigkeit, die dafür sorgen, das Arbeitnehmer zu ihrem Recht kommen und gleichzeitig Arbeitgeber die Chance erhalten, ihre Firma voranzubringen. Die Alternative wären Tagelöhner, wie sie es noch vor 100 Jahren auch in Deutschland gab und in nicht wenigen anderen Ländern noch gibt. Das sollte nicht vergessen werden.
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