Die Statistik bringt es an den Tag und weist ein Paradoxon auf. In Deutschland steigt die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge von Jahr zu Jahr an. Interessanterweise sinkt aber auch die Fahrleistung der Autos Jahr für Jahr. Im Jahr 2017 wurden pro Fahrzeug noch 11.888 Kilometer im Durchschnitt zurückgelegt. Im Jahr 2022 waren es durchschnittlich nur noch 11.085 Kilometer. Umgerechnet sind dies pro Tag gerade einmal 30 Kilometer Fahrleistung. Aber nicht nur das. In den Fahrzeugen, die meist 4 – 5 Plätze vorweisen, sitzen gerade einmal 1,2 Personen, natürlich auch im Durchschnitt, deshalb die 0,2. Ein gewerbliches Nutzfahrzeug bringt natürlich höhere Fahrleistungen, aber ist es nicht schade, dass das Potenzial von Privatfahrzeugen so wenig genutzt wird?
Zumal auf den deutschen Straßen nur rund 9 Millionen Nutzfahrzeugen über 48 Millionen Privatfahrzeuge gegenüberstehen. Nehmen wir mal an, jeder Pkw kann so mit etwa 200 Kilo beladen werden, ohne an die Grenze des zulässigen Höchstgewichts zu gelangen. Das wären 9,6 Millionen Tonnen möglicher Zuladung, die täglich theoretisch zur Verfügung steht und dies über viele Stunden, denn bei 30 Kilometer Fahrleistung fährt ein Pkw höchstens eine Stunde am Tag und steht 23 Stunden.
In Anbetracht dessen, was heute ein Neufahrzeug kostet, steht dessen Nutzung in keinem vernünftigen Verhältnis. Das ist ungefähr so, wie sich einen 55-Zoll-Flachbildfernseher zuzulegen und dann täglich nur eine Viertelstunde lang die Nachrichten darauf anzusehen. Das Gleiche würde für eine Waschmaschine, einen Geschirrspüler oder einen Herd gelten. Aber selbst dies wäre ein besseres Nutzungsverhalten als das, was wir mit dem eigenen Pkw tagtäglich tun, nämlich sehr, sehr wenig.
Bietet das nicht Potenzial zur Nutzung? Sicher gibt es bereits reichlich Lieferdienste und Transportfirmen aller Art und doch könnte mittels eines durchdachten Flottenmanagement über Privatfahrzeuge gerade der Frachtbereich entlastet werden. Das könnte auch eine Lösung des Personalproblems bezüglich fehlender Lkw-Fahrer darstellen. Sicher gibt es genug Pkw-Besitzer, die nichts dagegen haben, etwas hinzuzuverdienen, ohne dafür große Umwege machen zu müssen. Vorstellbar wäre eine Mitfahrzentrale für Fracht, schließlich gibt es reichlich Pendler und viele der täglich anfallenden Frachtgüter sind sowohl kleinteilig als auch relativ leicht.
Aus einer Fracht-Mitfahrzentrale mit Privatfahrzeugen kann ein Markt für Zubehör wachsen, der dem Privatfahrer verschiedene Produkte liefert, die vielleicht die Beladung vereinfachen, den Innenraum vor Verschmutzungen schützen oder Befestigungsmaterial, das auf Pkw extra zugeschnitten ist. Das sind nur drei spontane Einfälle hierzu. Ein entsprechendes Brainstorming bringt sicherlich noch weit mehr Ideen.
Auch für den Umweltschutz könnte so eine Menge getan werden. Mehrere Pkw, die die Strecke so oder so zurücklegen, statt eines Lkws, der den Weg extra dafür fährt. Auch wenn die Pkw durch die Zuladung einen etwas höheren Verbrauch vorweisen, ist es immer noch weit weniger als das, was der Lkw an CO2 und Rußpartikel in die Umwelt ablässt. Sicher gibt es noch viele offene Fragen, die zu beantworten wären, aber grundsätzlich ist dies nur die Nutzung möglicher Synergien mit hohem Einsparpotenzial bei der Umwelt und den Frachtkosten. Zeitgleich wird das Preis-Leistungs-Verhältnis des Pkws verbessert, wenn statt der statistischen 0,2-Person vielleicht 200 kg was-auch-immer mitfahren.
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