Während das Crowdfunding sich bereits zu einem bekannten Finanzierungskonzept für Gründer gemausert hat, löst das Thema Kryptowährungen noch immer Unsicherheit aus. Mit dem Prinzip der ICOs, der “initial coin offerings”, gibt es eine attraktive Möglichkeit, die Unternehmensfinanzierung auf virtuellen Währungen und damit auf Blockchains zu basieren. Allerdings birgt das gewisse Risiken, deren sich Gründer und Investoren bewusst sein sollten.
Wie genau funktioniert der Handel mit digitalen Währungen und wie sicher ist er? Die vielen Fragen, die die Handhabung einer Kryptowährung aufwirft, dürften der Grund dafür sein, dass bei der Finanzierung von Unternehmen noch größtenteils vor digitalen Währungen zurückgeschreckt wird. Der Einsatz von ICOs, die eine neue Möglichkeit in diesem Bereich darstellen, ist hierzulande immer noch relatives Neuland. Dabei ist das zugrundeliegende Prinzip relativ einfach: Statt traditioneller Börsenanteile gibt eine Firma sogenannte “Tokens” aus, die eine Unternehmensbeteiligung repräsentieren. Diese digitalen Beteiligungen wirken wie Wertpapiere, durch deren Verkauf das Unternehmen versucht, eine bestimmte Menge an Kapital anzusammeln. Doch im Gegensatz zu anderen Optionen der Unternehmensfinanzierung, hauptsächlich dem Gang an die Börse, ist die Methode der ICOs bisher nicht reguliert. Und genau das macht das Risiko der ICO-Finanzierung aus.
Dies zeigt sich gerade am Beispiel des Startups “Neufund”. Das Berliner Jung-Unternehmen plant mit sechs weiteren Partnern ein Crowdfunding durch ein abgesichertes ICO. Zu den Partnern gehört unter anderem Brille24. Das Sortiment des Online-Händlers aus Oldenburg besteht hauptsächlich aus Kontaktlinsen, Sonnenbrillen und verschiedenen Arten von Korrektionsbrillen. Gerade für solche aufstrebenden Shops bietet die Kryptofinanzierung eine interessante Möglichkeit, die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten zu erweitern, um auf größeres Kapital zurückgreifen zu können.
“Derzeit können sich Investoren, die über Kryptowährungen Unternehmen finanzieren, nicht sicher sein, ob die ausgegebenen Tokens auch tatsächlich für die Zwecke verwendet werden, für die sie angekündigt werden”, erklärt Gründerin Zoe Adamovicz dem Handelsblatt. So wurden in der Vergangenheit einige Betrugsfälle bekannt, die die Unsicherheit in Bezug auf die Methode der ICO nur noch steigerten. Neufund will deswegen das Verfahren revolutionieren: Mit der Einführung sogenannter Equity Token Offerings (ETO) soll die virtuelle Beteiligung am Unternehmen legal und sicher werden. Denn bei einem ETO sind die Anteile der Investoren auch vor Gericht abgesichert. Im Gegensatz zu einem Börsengang, der “kompliziert und teuer” sei, soll die ICO-Finanzierung auch Privatleuten einen einfachen Zugang zu Unternehmensinvestitionen verschaffen und damit die Unternehmensfinanzierung demokratisieren.
Bevor Neufund diese Idee allerdings umsetzen kann, muss die Verwendung der Tokens genau definiert werden. Dann erst ist eine rechtliche Absicherung gegeben. Entscheidend wird sein, ob die Tokens als einfache Vermögensanlage oder als Wertpapier eingestuft werden. Letzteres würde mit seinen Regulierungen und der Verwaltung auf Bundesebene der dezentralen Idee der ICOs widersprechen.
In Deutschland ist die rechtliche Handhabung von Tokens nicht eindeutig geregelt. Deswegen sollten sich Gründer und Investoren genau über die Methode der ICOs informieren und nicht voreilig Geld in ein Projekt investieren, das ihnen noch nicht gut bekannt ist.
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