Planen Sie ein Unternehmen zu gründen oder auch zu übernehmen, stellt sich oft die Frage nach der richtigen Finanzierung. Während beim Kauf eines bestehenden Unternehmens (Unternehmensübernahme) meist ein größerer Finanzierungsbedarf besteht, der nur über ein Darlehen finanziert werden kann, bleibt bei vielen Neugründungen von kleinen und Kleinstunternehmen der notwendige Finanzierungsbedarf durchaus überschaubar. Dennoch ist es auch bei kleinerem Investitionsvolumen, beispielsweise für den Erwerb einer Büro- oder Geschäftsausstattung, sinnvoll, sich mit dem Thema Finanzierung zu beschäftigen.
So ist meist zuerst zu klären, ob überhaupt Fremdkapital benötigt wird oder ob das notwendige Kapital vielleicht auch über eigene Mittel aufgebracht werden kann. Hier wäre es also wichtig über entsprechend hohe Rücklagen zu verfügen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, alle Rücklagen komplett für die notwendigen Anschaffungen zu verplanen. Sollte es dann nämlich doch länger als angenommen dauern, bis die ersten Umsätze erzielt werden, fehlen die notwendigen Reserven. Es entsteht die erste Liquiditätslücke. Außerdem kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass plötzlich ungeplante Kosten auftauchen, die bezahlt werden müssen. Somit ist die korrekte Ermittlung des tatsächlich notwendigen Kapitalbedarfs bereits von großer Bedeutung.
Ist der Kapitalbedarf dann realistisch ermittelt, folgt die Abwägung, wie die Finanzierung erfolgen kann. Hier kann die Nutzung geeigneter Fördermitteln erwogen werden, also z.B. die Beantragung eines Gründungszuschusses – sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Oder Sie entscheiden sich, über Ihre Hausbank ein gefördertes Darlehen der Kfw zu beantragen. In jedem Fall ist es wichtig, sich im Vorfeld genauestens über die Voraussetzungen und Konditionen der einzelnen Finanzierungsalternativen zu informieren, damit Sie nicht bereits aufgrund von formalen Fehlern scheitern. So muss beispielsweise jeder Förderkredit grundsätzlich vor Beginn des Vorhabens beantragt werden. Und die Vorlage eines überzeugenden Businessplans, in dem Sie Ihre Geschäftsidee und deren Umsetzung darlegen, ist ebenso wichtig!
Dies sind die interessantesten geförderten Darlehen der KfW:
Existenzgründer/innen, Freiberufler/innen und kleine Unternehmen in den ersten 5 Jahren nach der Gründung können diesen Kredit beantragen. Finanziert werden Investitionen und/oder Betriebsmittel für die Gründung selbst oder für anstehende Festigungsmaßnahmen nach der Gründung. Das Finanzierungsvolumen beträgt max. 100 T€, davon max. 30 T€ für Betriebsmittel. Dieser geförderte Kredit ist außerdem mit einer 80%igen Haftungsfreistellung (für die Hausbank) ausgestattet, was die Kreditvergabe im Allgemeinen deutlich erleichtert, da die Hausbank hierdurch weniger Risiko bei einem eventuellen Kreditausfall zu tragen hat. Die Laufzeit beträgt bis zu 3 Jahren bei bis zu 2 Jahren Tilgungsfreiheit, bankübliche Sicherheiten müssen gestellt werden.
Dieser Kredit bietet sich an, sollen große Investitionen getätigt oder ein Unternehmen bzw. eine Beteiligung an einem Unternehmen erworben werden. Das Finanzierungsvolumen darf hier max. 25 Mio. € betragen und kann in den ersten 5 Jahren nach der Gründung beantragt werden.
Hierüber wird Nachrangkapital für Existenzgründer/innen, Freiberufler/innen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in den ersten 3 Jahren nach der Gründung zur Verfügung gestellt. Es müssen 15 % bzw. 10% (alte/neue Bundesländer) Eigenkapital eingesetzt werden, das Finanzierungsvolumen über diesen Kredit beträgt max. 30% / 40% (alte/neue Bundesländer) der förderfähigen Kosten und max. 500 T€ für Investitionen, Betriebsmittel, Beratungsleistungen oder auch für eine Betriebsübernahme.
Sind Unternehmen bereits länger als 5 Jahre am Markt, kann die Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln z.B. über einen KfW-Unternehmerkredit beantragt werden. Hierüber sind sogar große Investitionen bis zu einem Darlehensbetrag von 25 Mio. Euro finanzierbar.
Der Investitionsbedarf für besonders innovative Vorhaben kann ebenfalls über geförderte Finanzierungen gedeckt werden, hierzu sei der KfW-Unternehmerkredit Plus genannt.
Gut für Sie zu wissen: Finanzierung über den ERP-Gründerkredit bzw. Startgeld.
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