Die Sprache unterliegt beständiger Veränderung. Sprach-Puristen beklagen sich darüber wohl seit der Erfindung der Schriftsprache, doch sind die vermeintlich verheerenden Auswirkungen dieser Veränderung bislang ausgeblieben. Der Wandel war noch nie so schnell wie im Internetzeitalter. Emojis sind der neueste Trend, der die Aufmerksamkeit von Linguisten auf sich zieht, es gibt jedoch einige interessante Unterschiede zwischen den Ländern. Aber können Emojis in Zukunft wirklich die Sprache ersetzen, wie manche glauben? Als das Oxford Dictionary im Jahr 2015 das „Freudentränen“-Emoji zum Wort des Jahres kürte, löste das nicht nur eine Welle von Protesten, sondern auch eine hitzige Diskussion über die Möglichkeiten einer Emoji-basierten Sprache aus. Immerhin werden Emoji längst für Arbeiten genutzt, in denen sich Grafik und Text mischen, etwa wenn es darum geht, ein Schaubild gestalten zu wollen.
Ein Beispiel ist die enthusiastische These, dass Emojis eine Weiterentwicklung der Umgangssprache darstellen, obwohl dies sprachlich bezweifelt werden darf. Aber inwieweit lassen sich Emojis als Sprache betrachten? Dass es beim Einsatz von Emojis bestimmte Regeln gibt, lässt sich nicht verneinen: Der Linguist Schnoebelen untersuchte den Einsatz von Emojis auf Twitter. Dazu wurden von ihm rund 500.000 Tweets auf Muster hin analysiert. Er entdeckte, dass Emojis eine Geschichte chronologisch erzählen können. In diesen Geschichten wird meist ein Emoticon vorangestellt, das einer allgemeinen Einstellung entspricht und in Tonfall und Geste die gesprochenen Sprache ersetzt. Mit dem Emoji „Freudentränen“ wird beispielsweise angezeigt, dass etwas Interessantes kurz bevorsteht. Um von einer Emoji-Sprache zu sprechen, reicht ein einziges grundlegendes Strukturprinzip jedoch nicht aus.
In einem Experiment testete die Linguistin Rachael Tatman, ob Emojis wirklich eine eigene Grammatik besitzen. Sie führte 127 Twitter-Nutzern drei unterschiedliche Bilder vor und forderte sie auf, diese mittels Emojis zu beschreiben. Rund 80 % aller Teilnehmer verwendeten die lineare Emoji-Sequenz „Geld Mann“, um das Bild einer Person zu beschreiben, die Geld zählt, was mit Schoebelens Ergebnissen übereinstimmt. Das Bild „Burg und Mann“ zeigt jedoch ein Bild eines Mannes, der durch ein großes Schloss geht. Die Bestimmung war hier wesentlich schwieriger, wahrscheinlich weil es in diesem Fall zu kompliziert ist, das eigentliche „Thema“ des Bildes zu bestimmen. Tatman kam zu dem Schluss, dass Emoticons zwar zeitliche und räumliche sowie Beziehungen ausdrücken können, ihre Syntax jedoch nicht der Grammatik der Sprache entspricht.
Emojis bieten zudem weitaus weniger abstrakte Möglichkeiten als Elemente der schriftlichen Kommunikation wie das Alphabet. Obwohl das berüchtigte Auberginen-Emoji mehr als ein Gemüse darstellt, ist es nicht so einfach, es mit anderen Emojis zu kombinieren, um neue Bedeutungen zu schaffen, wie etwa die Buchstabenfolge „H-A-U-S“ das kann. Darüber hinaus gibt es noch immer kein einheitliches Verständnis für diese charmanten kleinen Gesellschaftssymbole, weder innerhalb eines Landes noch Staatenübergreifend.
Twitter-Nutzer, die Emojis verwenden, nutzen zugleich weitere alternative Schreibweisen und Abkürzungen wie „lol“, um eine Stimmung auszudrücken. Der Name sagt es schon: Emojis dienen als digitale Gegenstücke zu Gesten und Tonfall und helfen uns, unsere Gefühle auszudrücken. Einen gefühlvollen Roman wie „Vom Winde verweht“ aus Emojis wird es in nächster Zukunft aber wohl nicht geben.
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