Ein Gesetz soll es Arbeitnehmern erleichtern, im Homeoffice zu arbeiten. So jedenfalls fordert es ein neuer Vorstoß des Bundesarbeitsministeriums. In den Niederlanden gibt es bereits ähnliche Verordnungen, die Unternehmer vor viele Fragen stellen: Wie gewährleistet man Netzsicherheit? Wie stellt man eine produktive Kommunikation sicher? Was unternimmt man, wenn das Arbeitsgerät mal streikt?
Laut Spiegel Online will fast die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer gerne mehr von zuhause aus arbeiten. Das von der SPD geführte Bundesarbeitsministerium will diesem Wunsch mit einem neuen Gesetz entgegenkommen, demzufolge die Heimarbeit von Unternehmen entweder erlaubt werden muss oder nur begründet abgelehnt werden darf. Kritik an diesem Vorhaben kommt sogleich vom Koalitionspartner.
Denn es muss kaum betont werden, dass die Einführung der Heimarbeit Unternehmen vor Herausforderungen stellt: Das Homeoffice stellt selbst ambitionierte Mitarbeiter vor die allseits bekannten Fallen, zudem sind die technischen Voraussetzungen in vielen Unternehmen erst noch zu schaffen. Doch die Heimarbeit kann auch große Vorteile für Unternehmen mit sich bringen: Mitarbeiter im Homeoffice sind oft produktiver und zufriedener. Daher lohnt es sich, die technische Machbarkeit zu prüfen – ob das Gesetz realisiert wird oder nicht.
Unternehmensdaten sind von unschätzbarem Wert und dürfen nicht an Außenstehende gelangen. Daher sollte die Heimarbeit immer nur über sichere Firmen-Laptops ablaufen. Diese sollten mit unternehmensinternen Cloud-Lösungen verbunden sein – so gehen die Daten auf lokalen Festplatten nicht verloren. Auch sollten in jedem Fall Lösungen für eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt und zur Pflicht eines jeden Mitarbeiters gemacht werden. Anderenfalls können Unbefugte nur allzu leicht Zugriff auf verlorene oder gestohlene Laptops bekommen. Auch effektive Sicherheits- und Antivirussoftware wie Sophos, Symantec, McAfee oder Kaspersky sollte auf jedem Arbeitsgerät installiert sein.
Natürlich muss auch die Kommunikation mit Mitarbeitern im Homeoffice reibungslos funktionieren. Absolut essenziell sind Chatprogramme und Software für die Video-Telefonie. Im privaten Bereich hat sich Skype etabliert. Für Unternehmen bietet Microsoft mit Skype for Business eine umfassende Lösung für Chat und (Video-)Telefonie an, die zudem vollumfänglich in Outlook und die übrige Office-Umgebung integriert ist. So können beispielsweise wichtige Chatprotokolle in Outlook gespeichert oder Skype-Telefonkonferenzen über den Kalender angesetzt werden.
Die sichere und produktive Heimarbeit funktioniert allerdings nur solange reibungslos, bis Fragen beim Mitarbeiter zu Programmen auftauchen oder die Software aufgrund von Bugs oder Hardwareproblemen nicht mehr das tut, was sie eigentlich sollte. Im Büro kann in diesen Fällen einfach ein Kollege aus der IT vorbeischauen und den Fehler beheben. Bei der Heimarbeit hingegen muss man auf spezielle Online-Tools zurückgreifen: So erlaubt es die Software TeamViewer, dass sich IT-Mitarbeiter sicher via Fernzugriff mit dem Gerät des zu Hause arbeitenden Mitarbeiters verbinden können. So ist schneller Fernsupport ebenso möglich wie das Teilen des Bildschirms mit Kollegen. Ein weiterer Vorteil: TeamViewer funktioniert auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets. Damit steht auch einem mobilen Teilen des Bildschirms – zum Beispiel auf langen Geschäftsreisen mit dem Zug – nichts mehr im Wege.
Ob das von der SPD geplante Gesetz Realität wird oder nicht: Homeoffice kann Vorteile für beide Seiten haben – aber nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Neben der technischen Machbarkeit und sicherem Arbeitsgerät mit allen grundlegenden Programmen sind auch Regelungen und Vereinbarungen im Unternehmen notwendig. Mitarbeiter müssen sensibilisiert werden – sowohl für den verantwortungsvollen Umgang mit Arbeitsgeräten und sensiblen Daten wie auch für Zuverlässigkeit im Homeoffice. Denn: Arbeitszeit bleibt Arbeitszeit, ob daheim oder in der Firma.
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