In unserer technologisierten Welt wird Spezialisierung zunehmend wichtiger. Wer versucht, im eigenen Betrieb alle notwendigen Arbeitsschritte von der Idee bis zur gelungenen Umsetzung bzw. Auslieferung selbst zu übernehmen, wird schnell an seine Grenzen stoßen: Obwohl ein solches Vorgehen weit mehr Ressourcen verschlingt als eine Spezialisierung auf eine einzige Stufe des Produktions- bzw. Arbeitsprozesses, wird das Ergebnis für jeden Arbeitsschritt vermutlich weniger gut und ausgefeilt sein, sondern allenfalls ein Mittelmaß erreichen. Aus diesem Grund verlassen sich heute die meisten Unternehmen auf Zulieferer, Verpackungsdienstleister, Outsourcing oder feste Kooperationsvereinbarungen mit anderen Unternehmen.
Ratgeber zur richtigen Führung und Konzeptentwicklung eines Unternehmens gibt es wie Sand am Meer. Zu den älteren Modellen gehört die sogenannte Engpasskonzentrierte Strategie (EKS), die 1970 von Wolfgang Mewes begründet wurde und eine erstaunliche Langlebigkeit bewiesen hat.
Wie der Name der EKS bereits andeutet, geht das Modell davon aus, dass Unternehmen Engpässe zu bewältigen haben – knappe Ressourcen, die das Mach- und Leistbare quantitativ beschränken. Qualitativ besteht hingegen keine Beschränkung – d. h., es steht Unternehmen frei, sich um das beste und gefragteste Resultat der eigenen Unternehmensprozesse zu bemühen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen; ja, sie müssen dies sogar tun, um langfristig am Markt wirklich erfolgreich zu sein.
Die EKS geht davon aus, dass es aufgrund der beschränkten Ressourcen, der Engpässe eines Unternehmens, nicht möglich ist, in allen Teilbereichen einer Branche zu brillieren. Wenn ein Unternehmen seine Kapazitäten auf diverse Bereiche aufteilt, sind allenfalls genug Ressourcen da, um in jedem dieser Bereich eine akzeptable, aber nirgendwo eine herausragende Performance zu erreichen.
Eine solche gelingt nur, so der EKS-Gedanke, durch Spezialisierung: Wer seine Ressourcen auf einen Teilbereich konzentriert und es in diesem zur Perfektion bringt, während die anderen Teilbereiche durch Kooperationen abgedeckt werden, hat die besten Voraussetzungen, zum Experten für diesen einen Teilbereich zu avancieren. Auch verzettelt man sich dadurch nicht in zu vielen, unterschiedlichen Bereichen, sondern kann seinen Focus auf das Wesentliche – auf seine Kernkompetenzen legen.
Verdeutlichen wir diesen Gedanken doch einmal am Beispiel eines Getränkeherstellers. Bis zum fertigen Produkt im Supermarkt sind verschiedene Arbeitsprozesse zu durchlaufen: die Flasche des Getränks muss hergestellt bzw. als Pfandflasche aufbereitet werden; das Getränk muss zubereitet und abgefüllt werden; schließlich muss das Produkt sicher zu allen Supermärkten transportiert werden, die es verkaufen sollen. Es fällt schwer, sich ein Unternehmen vorzustellen, das all diese Arbeitsschritte im eigenen Haus alleine leisten kann.
Wahrscheinlicher (und vermutlich erfolgreicher) ist es, wenn das Unternehmen sich auf den Kern seines Geschäfts, die Getränke-Produktion, konzentriert und die anderen Arbeitsschritte auslagert: Die nötigen Flaschen können von einem entsprechenden Zulieferer stammen; das Unternehmen selbst spezialisiert sich auf Zubereitung und Abfüllen des Getränks selbst; schließlich sorgen ein Verpackungsdienstleister und ein Logistik-Unternehmen dafür, dass die gefüllten Flaschen heil am Bestimmungsort ankommen. So hat das Unternehmen die Möglichkeit, sich voll auf die Rezeptur des Getränks zu konzentrieren und mit dem besten Geschmack zu überzeugen.
Überlegen Sie sich für Ihr Unternehmen Ihre Kernkompetenzen, dann können Sie schrittweise alle notwendigen Prozesse darum „herumbauen“ und so für ein optimales Ergebnis sorgen.
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