Das digitale Zeitalter inklusive Internet hat für viele Unternehmen neue Kundenzielgruppen erschlossen, genauso wie sich die Vertriebsformen und deren daran hängenden Prozesse veränderten. Hinzu kommt, dass die Zahl der virtuellen Produkte, etwa Software oder E-Books, enorm gestiegen ist. Wiederum eine Folge der weitreichenden Digitalisierung. Damit stellt sich für viele Unternehmen die Frage, warum denn mit dem Firmensitz in Deutschland bleiben? Warum nicht zum Beispiel eine Firma in Rumänien gründen, woraus sich nicht nur finanzielle und steuerliche Vorteile gegenüber Deutschland ergeben? Durch die entsprechenden EU-Vereinbarungen können innerhalb der aktuell 27 EU-Länder sowie den mit der EU vertraglich verbundenen Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein EU-Bürger jederzeit eine Firma gründen oder eine Niederlassung einrichten.
Es ist sogar möglich, zunächst einmal nur zu testen, ob ein neuer Standort in einem der 30 Länder überhaupt das richtige ist. Wer bereits eine Dienstleistungsfirma in Deutschland besitzt, kann diese Dienstleistung ohne weitere Formalitäten auch im EU-Ausland anbieten, ohne dafür eine Niederlassung im jeweiligen Land gründen zu müssen. In der Regel genügt eine formlose Anmeldung bei den örtlichen Behörden, ohne den gesamten Verwaltungsaufwand einer Firmengründung durchlaufen zu müssen. Allerdings gibt es von Land zu Land oder besser von Region zu Region hierzu unterschiedliche Vorgaben. Selbst die Europäische Kommission räumt auf ihrer Webseite im Internet ein, dass die örtlichen Regelungen nicht immer mit EU-Recht konform gehen.
Wie so oft lautet die Antwort auf dieser Frage: „Es kommt darauf an“. Wer zum Beispiel seine oder ihre geschäftlichen Aktivitäten ausschließlich online abwickelt, braucht für den Betrieb des Unternehmens nur die entsprechende Computer-Hardware und ein stabiles, schnelles und gut ausgebautes Internet. In dieser Beziehung kann Deutschland leider nicht glänzen, obwohl zugegebenermaßen in den letzten Jahren einiges an Verbesserung erfolgte, aber auch wieder Verschlechterungen. So liegt das Hochtechnologie-Land Deutschland im weltweiten Vergleich bezüglich Geschwindigkeit gerade einmal auf Platz 46 (Stand Januar 2023) und im EU-Vergleich knapp im Mittelfeld. Spitzenreiter sind hier:
(Quelle: Statista 2023)
Natürlich ist Geschwindigkeit nicht alles, aber doch ein gutes Argument für eine Standortverlagerung in ein anderes EU-Land, wenn sonst keine triftigen Gründe dagegen sprechen.
Das Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt seit dem Jahr 2006 ein jährliches Ranking zu den Wirtschaftsstandorten weltweit. Deutschland sackte darin in den letzten 13 Jahren kontinuierlich ab. Von 21 untersuchten Industriestaaten landete die BRD im Jahr 2022 nur noch auf Platz 18, der viert-schlechteste Platz, knapp vor Ungarn, Spanien und Italien als Schlusslichter. Allein von 2021 zu 2022 büßte Deutschland glatte 4 Plätze ein.
Die wichtigsten Gründe für das durchaus dramatisch zu nennende Abschneiden sind die hohe steuerliche Belastung, die Regulierungswut deutscher Behörden und auch die immer schlechter werdende, weil veraltete, Infrastruktur. Warum also nicht ein anderes EU-Land für die Firmengründung oder die Firmenverlegung wählen? Das früher oft gewählte Argument der Sprachbarriere besitzt dank Smartphone und Übersetzungs-App kein so hohes Gewicht wie zu analogen Zeiten.
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