Mit dem Ende der Kohleförderung der Zeche Prosper Haniel endet auch die Geschichte dieses Industriezweigs in Deutschland. Eine lange und erfolgreiche Geschichte – zumindest unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten; wer sich mit der Geschichte der Steinkohle beschäftigt, lernt schnell, dass die Steinkohlenindustrie die Grundlage für die Stahlindustrie schuf und damit auch für fast alle anderen Industriezweige, auf denen nach wie vor unser gesamtgesellschaftlicher Wohlstand fußt. Industrieanlagen jedweder Form – ob Gas, Chemie, Raffinerie oder gar die Stahlwerke selbst – sind ohne Stahl nahezu undenkbar.
Ebenso undenkbar ist der Lebensstil, den wir führen, ohne die Industrie. Erst durch die Industrialisierung wurden gesteigerte Urbanisierung, Massenproduktion (auch von Luxusgütern), eine mehr als ausreichende Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und starkes wirtschaftliches Wachstum, wie wir in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten erlebt haben, möglich. Auch, wenn das letzte Stündlein der Steinkohlenindustrie auf deutschem Boden geschlagen hat: Die unzähligen anderen Industriezweige, die traditionell auf sie aufbauen (heutzutage wird natürlich nicht mehr primär mit Kohleöfen und Dampfmaschinen Energie erzeugt), bestehen weiter, produzieren weiter und entwickeln sich weiter.
Denn auch das ist ein Merkmal der Industrie: Sie strebt stets nach neuen Technologien, nach Wegen, ihre Anlagen zu verbessern, nach Effizienz und Qualität. Eine Industrieanlage, die vor 50 Jahren noch im Dauereinsatz war und an deren Funktionalität etliche Existenzen hingen, ist heute wahrscheinlich ein stillgelegtes Museumsstück, das von den Museumsbesuchern beäugt und in seiner antiquierten Funktionsweise inspiziert wird. Andere Gegenstände unseres Lebens, insbesondere solche von Ausmaß und Dauerhaftigkeit einer industriellen Anlage, werden viel länger aktiv genutzt – zu nennen sind hier zum Beispiel Häuser oder Schiffe. Kontinuierliche Innovation ist eines der Merkmale der industriellen Welt. Und das ist gut so, denn in der Industrie muss schnell ein grundlegendes Umverteilen von Prioritäten stattfinden, wenn die globale Erwärmung in ihrem Ausmaß minimiert werden soll – denn, auch das darf man nicht unterschlagen, hauptverantwortlich für den menschengemachten Klimawandel ist die Industrie.
Eine andere Schattenseite der Industrie ist die Gefahr für die einzelnen Arbeiter im industriellen Betrieb. Allein der Steinkohlenbergbau kostete tausende das Leben, hinzu kommen Verletzte und durch Arbeitsbedingungen Erkrankte. Nur dank moderner Anlagentechnik können in der Industrie Beschäftigte heute darauf vertrauen, nach Feierabend gesund und wohlbehalten zu Hause wieder anzukommen. Wie Hungersnöte, extreme Armut und starke Umweltverschmutzung gehören auch fatale Arbeitsunfälle dank der innovativen gegenwärtigen Anlagentechnik der Vergangenheit an. Wir verdanken den Anlagen in unseren Fabriken viel mehr, als wir uns bewusst machen – und damit den Frauen und Männern, die den Bau dieser Anlagen ermöglichen und ihre Instandhaltung betreuen.
Vor diesem Hintergrund ist es falsch, den Blick starr auf die Vergangenheit zu richten und der Kohlekultur nachzutrauern. Die Kohle war wichtig, aber wie so viele andere Facetten der Industrialisierung hat sie ausgedient – und nun ist es an der Zeit für neue, bessere Technologien.
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