Fachkräfte zu gewinnen, ist das A und O für eine erfolgreiche und nachhaltige Personalplanung. In Zeiten, in denen viele Branchen – von der Logistik bis zum Handwerk – zunehmend von einem Nachwuchsproblem betroffen sind, haben es besonders Gründer kleiner und mittlerer Unternehmen schwer, qualifizierte Bewerber zu finden. Spiegel Online titelte im vergangenen Jahr, dass jeder zehnte Betrieb nicht eine einzige Bewerbung bekommt. Erschreckende Zahlen – doch Unternehmen können gegensteuern und sich moderne Methoden des Employer Brandings zunutze machen, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.
Um junge Menschen für eine Ausbildung, ein Unternehmen und eine Branche oder die eigenen Produkte zu begeistern, ist es zunächst notwendig, eine Bestandsaufnahme zu machen: Ist das Unternehmen bekannt und beliebt? Was kann die Ausbildung den Azubis bieten? Kurz: Warum sollten Auszubildende sich ausgerechnet bei dem eigenen Unternehmen bewerben? Um diese Fragen anhand gesicherter Werte beantworten zu können, sind Stärken-Schwächen-Analysen notwendig. Mit den sich herauskristallisierenden Stärken kann man im nächsten Schritt aktiv werben. Etwaige Schwächen herauszufinden sind ebenfalls wichtig: So kann man noch rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen oder sich gegebenenfalls mit anderen Unternehmen der Branche in der Region für die Ausbildung in ihrer jeweiligen Branche und Region starkmachen.
Benefits wie ein Jobticket, Hilfe bei der Wohnungssuche oder eine faire Vergütung lassen sich leicht kommunizieren und sind überzeugende Argumente. Auch das Betriebsklima und sympathische Kollegen sind wichtige Stärken, die unbedingt nach außen getragen werden sollten. Doch wie findet man die richtigen Kanäle, um zu jungen Nachwuchstalenten durchzudringen? Eine effektive und kostengünstige Methode sind soziale Netzwerke: Dort lässt sich auf Augenhöhe von der Vorteilen eines Unternehmens berichten. Via YouTube können Imagefilme mit Einblicken in das Unternehmen und mögliche Ausbildungsgänge unkompliziert und kostenlos verbreitet werden. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt das Mode-Unternehmen Peter Hahn mit einem sympathischen “Azubifilm”:
Das Video führt locker und unverkrampft durch das Firmengebäude und stellt potenzielle Kollegen und Tätigkeitsfelder vor. Auf einer eigens für die Azubis eingerichteten Facebookseite kommen potenzielle Bewerber zudem leicht in Kontakt und erfahren mehr aus dem Alltag: So ist dort etwa von Praktika im Ausland zu lesen. Klar: So etwas kann nicht jedes Unternehmen ermöglichen. Doch schon Berichte von gemeinsamen Feierabendaktivitäten, witzigen Mittagspausen oder Erfolgsgeschichten ehemaliger Azubis überzeugen von einem guten Betriebsklima und Aufstiegschancen. Wenn ein Mitarbeiter als Azubi angefangen hat, inzwischen aber eine ganze Abteilung leitet, dann ist das eine großartige Geschichte, die sich lohnt, via Social Media erzählt zu werden.
Doch nicht nur das Von-sich-erzählen, auch das Zuhören (Social Listening) ist ein entscheidender Faktor, um qualifizierte Bewerber zu gewinnen: Auf Fragen müssen schließlich Antworten folgen. Das erfordert zwar Engagement auf Kanälen, mit denen sich gerade kleinere Unternehmen vielfach noch schwer tun, doch es lohnt sich!
Darüber hinaus können solche Maßnahmen des Employer Brandings natürlich auch analog noch von den Qualitäten einer Ausbildung und eines Unternehmen überzeugen. Karrieremessen oder -tage an Schulen, Tage der offenen Tür oder regionale Events können nach wie vor probate Mittel sein, sich regional als engagiertes, erfolgreiches und faires Unternehmen zu präsentieren. Besonders effektiv ist ein solcher Messeauftritt, wenn andere Auszubildende direkt von ihren Eindrücken berichten.
Darüber hinaus lohnt es sich auch, die Personengruppen beim Recruiting zu erweitern: Beispielsweise liegt die Quote der Studienabbrüche derzeit bei 32 Prozent. Allein 2016 brachen laut Spiegel Online 60.000 Bachelorstudierende innerhalb der ersten sechs Monate ihr Studium ab, um anschließend eine Fachausbildung anzufangen. Ebenso großes Potenzial liegt in der Gruppe der Zugewanderten: Aktuell befinden sich erst 10.000 Flüchtlinge in einer Berufsausbildung. Dementsprechend hoch ist die Anzahl potenzieller Auszubildender, die nach ihrer Ankunft in Deutschland noch keinen Job gefunden haben.
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