Stand: 29.12.2020
Jedes Startup benötigt einen Platz zum Entfalten. Früher begegneten Ihnen klassisch die Begrifflichkeit des Büros. Dies hat sich etwas geändert, denn es wird im Heimbüro, im Café oder im Sharing-Room gearbeitet. Ganz gleich, wie das „Büro“ bezeichnet wird, eine Adresse benötigt Ihre Unternehmung dennoch.
Je nachdem in welcher Stadt Sie ihr Geschäft gründen wollen, kann das Anmieten eines Büros sinnvoll sein. In Leipzig beispielsweise würden Sie für den Quadratmeter-Preis eines Coworking-Arbeitsplatzes bereits 20m² Bürofläche erhalten. In München dagegen nur 15 Quadratmeter.
Aber da Unternehmungen klein starten, sollten Sie die fixen monatlichen Ausgaben bedenken. Hinzukommt, dass in einer Gemeinschaft Utensilien ausgetauscht werden können, die Sie in Ihrem eigenen Büro selbst anschaffen müssen: Weitere Informationen in unserem Artikel: Helferlein für Ihr Gründerbüro.
Homeoffice | Coworking | Bürogemeinschaft | eigenes Büro | |
Mietdauer | individuell | flexibel bis kurz | meist mittellang | länger |
fester Arbeitsplatz | möglich | möglich | vorhanden | vorhanden |
Büromöbel vorhanden | nicht notwendig | ja | vielleicht | nein |
Pflege der Gemeinschaftsräume | erfolgt selbstständig | über Vermieter | muss koordiniert werden | erfolgt selbstständig |
Organisation der Büromaterialien | erfolgt selbstständig | über Vermieter | muss koordiniert werden | erfolgt selbstständig |
Kosten | niedrig bis mittel | niedrig bis mittel | mittel bis hoch | hoch |
Privatsphäre | gering bis hoch | gering | mittel | hoch |
Darstellung des Unternehmens | gering | mittel | mittel bis hoch | hoch |
Häufig bleibt es gar nicht bei der ersten Entscheidung! Warum soll man nicht im Homeoffice starten, von hier aus in das Coworking-Leben umziehen und dann eine Bürogemeinschaft gründen. Nicht selten verändert sich diese zum Einzelbüro oder das eigene Büro wird zu einer Arbeitsgemeinschaft. Hauptsache starten!
Der Begriff des Homeoffice umschreibt das flexible Arbeiten von Zuhause aus. Firmen die Ihren Angestellten diese Möglichkeit bieten, sprechen häufig auch von Telearbeit, denn es gibt unterschiedliche gesetzliche Anforderungen.
Umgangssprachlich findet beispielsweise keine Unterscheidung statt, ob die Arbeit am Küchentisch oder in einem eigenständigen Büro verrichtet wird. Besonders digitale Startups können bereits mit einem Computer ausreichend ausgestattet sein und ihre Arbeit aufnehmen, der Unterschied zwischen Freizeit und Arbeit vermischt sich.
Im Homeoffice entstehen potentiell die geringsten Kosten.
Der Anglizismus beschreibt ein Geschäftskonzept das Arbeitsplätze und Infrastruktur temporär zur Verfügung stellt. Im Gegensatz zu einer Bürogemeinschaft treffen sich unterschiedliche Berufe mit einer geringen Verbindlichkeit zueinander.
Mittlerweile verfügt „jede“ größere Stadt in Deutschland über mindestens eine Möglichkeit zum gemeinsamen Arbeiten. Die Auflistung von Coworking-Spaces.info gibt im November 2020 insgesamt 426 Möglichkeiten an.
Bayern belegt mit 77 Spaces den Spitzenplatz, in Nordrhein-Westfalen existieren 68 Spaces, dicht gefolgt von Baden-Württemberg (63) und Berlin (62). Bremen markiert mit seinen 2 Angeboten die andere Seite der Skala. Es folgt das Saarland (4), Thüringen mit 6 Anlaufstellen, Schleswig-Holstein bietet 7 und Mecklenburg-Vorpommern zumindest 9 Plätze.
Preislich unterscheiden sich die Angebote in der Bundesrepublik teils deutlich. Allerdings sind die Ausstattungspunkte nicht immer eindeutig vergleichbar. Ein Tagespass startet bei etwas über 10 € und einen festen Schreibtisch erhalten Sie ab 200€ im Monat. Häufig befinden sich die Anbieter in belebten und zentralen Lagen.
Stadt | Monatspreis (fester Arbeitsplatz) | Tagespreis | Anbieter |
Berlin | 350 – 550 € | kA | WeWork |
Berlin | 220 € | 15 € | Ahoyberlin |
Hamburg | 300 € | WeWork | |
Hamburg | 12,50 € | Werkheim | |
Hamburg | 295 € | 30 € | Medienhof |
Frankfurt | 300 € | WeWork | |
Frankfurt | 399 € | 29 € | WorkRepublic |
Köln | 400 € | WeWork | |
Köln | 380 € | 25 € | brüneo |
München | 450 – 500 € | WeWork | |
München | 399 € | 29 € | WorkRepublic |
Leipzig | 200 € | 15 € | Basislager |
Paderborn | 220 € | 19 € | Feelgood Workspace |
Flensburg | kA | 17,85 € | Coworking Factory |
Die Preise sind der aktuelle Stand, sie können zu einem späteren Zeitpunkt anders sein.
Einzelne Coworking-Anbieter verlangen eine Mietgebühr dafür, dass Ihr Unternehmen eine Adresse erhält. Zudem werden immer häufiger die Begrifflichkeiten zueinander aufgeweicht und Zwischenlösungen eingebunden: Flexible Plätze, Tische im Aufenthaltsbereich, eigene Schreibtische, festgelegte Abteilungen, abschließbare Büros, usw.
+ geringe Mietdauer und flexible Laufzeit möglich
+ kurze Vorlaufszeit, zumeist kann zeitnah ein Schreibtisch gemietet werden
+ die Initialkosten sind gering und lassen sich einfach überblicken
+ für die Büroorganisation zeichnet sich der Vermieter verantwortlich
+ Ideal für das gegenseitige Kennenlernen
- die Privatsphäre ist eingeschränkt
- Großraumbüros sind störanfällig
- hohes Maß an Vertrauen untereinander erforderlich
In eine Bürogemeinschaft schließen sich häufig Mitglieder ähnlicher Berufe zum Arbeiten zusammen. Alle Mitglieder benutzen die Räumlichkeiten und ggf. das Personal gemeinsam, üben allerdings jeweils selbständig ihren Beruf aus. Vergleichbar ist eine Bürogemeinschaft daher mit einer Arbeits-WG.
Ein Shared Office verbindet quasi die aufkeimende Flexibilität des Coworkings mit der Privatsphäre des eigenen Büros. Die Kosten werden untereinander geteilt, jeder kann seine persönliche Ausstattung verwenden und die Zukunftsplanung kann bereits zur Suche der Gewerberäume eingeplant werden. Allerdings sind die initialen Kosten zumeist höher, da Sie die Kosten für die Büroausstattung einkalkulieren müssen.
Einige Coworking-Anbieter haben daher ihr Angebot auch in diese Richtung erweitert und bieten unter der gleichen Adresse, eigenständige Büroeinheiten bis hin zu Einzelbüros an.
+ geringere Kosten im Vergleich zum eigenen Büro
+ persönliche Ausstattung
+ Privatsphäre höher als im Coworking
+ Zukunftsplanung einfacher
- persönliche Ausstattung kostet auch Geld
- je nachdem mit wie groß die Gemeinschaft ist, kann die Privatsphäre auch geringer sein
- Zukunftsplanung wird allerdings von den Büroräumen beeinflusst
- Büroorganisation muss selbständig übernommen werden
Das Büro wird als Synonym für den Ort, in dem Arbeiten erledigt werden angesehen. Häufig unterschieden in Heim-Büro – meist einem Arbeitsort innerhalb der privaten Behausung – und dem externen Arbeitsplatz. Rechtsanwälte bezeichnen ihr Büro meist als Kanzlei und grenzen sich damit etwas ab.
Die Mietpreise variieren je nach Stadt und Lage drastisch.
Stadt | ∅ Büropreis je m² (2019) | Quelle |
Berlin | 26,30 € | Statista |
Hamburg | 26,00 € | BNP Marktbericht |
Frankfurt | 22,00 € | Statista |
Köln | 17,00 € | Colliers International |
München | 30,00 € | Colliers International |
Leipzig | 10,00 € | Poschmann Immobilien |
Paderborn | 8,25 € | IHK Mietpreisatlas 2020 |
Aufgrund der Corona-Pandemie wird von einer Reduzierung der durchschnittlichen Mietpreise ausgegangen.
Die meisten Vor- und Nachteile sind mit denen einer Bürogemeinschaft vergleichbar. Ergänzt wird die Liste durch:
+ Büroräume können an das eigene CI angepasst werden – diese Freiheit wird durch höhere Kosten erkauft
+ zumindest der Hauptmieter besitzt eine hohe Planungssicherheit
Jede Gründerin und jeder Gründung sollte selbständig abschätzen, wie groß das Investment zu Beginn sein darf und wie die eigenen Vorlieben der Arbeitsbewältigung aussehen. Es spricht nichts dagegen, wenn sich die Firma entwickelt. Gestartet wird am Küchentisch, um sich später einen Schreibtisch zu mieten. Dann folgt der eigene Arbeitsraum, das eigene Büro und wer weiß, irgendwann das eigene Bürogebäude. Träumen muss erlaubt bleiben. Gestartet werden sollten Sie allerdings greifbar!
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Businessplan-Tools und Handbücher vor, die wir für Sie im Web – ohne Gewähr – recherchiert haben. Damit Sie gut informiert in Ihre Gründung starten können!
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