Der klassische Weg zur Finanzierung einer Gründung führt Gründer:innen zur Bank, wo sie sich mit ihrem sorgfältig ausgearbeiteten Businessplan um einen Kredit bemühen. Dieser Kredit wird dann dazu genutzt, das neue Unternehmen aufzubauen, und in den folgenden Jahren mit den ersten Gewinnen des Unternehmens idealerweise wieder abbezahlt. Doch was, wenn die Bank den Kredit nicht gewährt – oder man sich nicht auf Jahre an einen Gläubiger binden will? Es gibt inzwischen auch andere Wege, um den Traum von der eigenen Gründung zu finanzieren. Einer davon, den wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen wollen, ist das sogenannte Crowd-Funding (engl. ‘Finanzierung durch die (Menschen-)Menge’).
Große Projekte brauchen viel Kapital, bringen aber auch vielen Menschen einen Nutzen. Was wäre also, wenn jeder einfach eine vergleichsweise kleine Menge Geld stiftet, sodass das benötigte Kapital in der Summe zusammenkommt? Genau das ist das Prinzip hinter Crowd-Funding: Viele Menschen tragen einen geringen Geldbetrag zu einem Projekt bei, sodass sich schließlich der benötigte Betrag für dessen Verwirklichung ergibt. Da das Geld quasi geschenkt wurde, ist eine Rückzahlung dabei nicht notwendig.
Doch wieso sollten Ihnen fremde Menschen sich bereiterklären, Ihnen ohne direkte Gegenleistung oder Profitmöglichkeit Geld für Ihre Gründung zu geben? Das Investieren in Crowd-Projekte hat meistens viel mit Sympathie zu tun. Ebenso, wie es für die Bewerbung um einen Kredit unumgänglich ist, einen soliden Businessplan auszuarbeiten und vorzulegen, ist es beim Crowd-Funding von höchster Wichtigkeit, sich selbst und das mit dem Geld geplante Projekt ausführlich vorzustellen. Üblicherweise bieten Websites für Crowd-Funding ausreichend Gelegenheit dazu – in Form von Texten, Bildern, Videos und anderen Medien. Doch das Einstellen dieser Materialien allein heißt noch lange nicht, dass die Menschen, auf deren finanzielle Unterstützung Sie hoffen, sie auch sehen werden. Mindestens ebenso wichtig ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit, die auf das Projekt aufmerksam macht, zum Beispiel über Social Media.
Der andere Hauptfaktor bei der Frage, ob jemand Geld für Ihr Projekt zu geben bereit ist oder nicht, ist der persönliche Nutzen, den sich die Person daraus verspricht. Wir erwägen insbesondere dann, unser Geld zur Verfügung zu stellen, wenn das versprochene Endprodukt etwas ist, das wir uns selbst wünschen. Nicht jedes Unternehmen hat also dieselben Chancen beim Crowd-Funding. Die günstigste Position haben diejenigen potentiellen Unternehmen, die ein Produkt versprechen, das eine Nische am Markt ausfüllt und für viele Menschen ein Desiderat ist.
Übrigens: viele Crowd-Funder locken mit speziellen Boni für Unterstützer:innen. Dazu können zum Beispiel Rabatte oder Gratisprodukte gehören, wenn das Projekt umgesetzt wurde, aber auch klassische Werbegeschenke der Firma.
Eine der wichtigsten Entscheidungen beim Crowd-Funding ist, welche Plattform Sie für Ihr Projekt nutzen wollen. Entscheidend ist vor allem die Frage, was mit dem gesammelten Geld geschieht, wenn Sie Ihr gesetztes Ziel nicht erreichen: Wird es den Unterstützer:innen zurückerstattet oder können Sie den gesammelten Betrag behalten? Auch die angebotenen Zahlungsmöglichkeiten, die internationale Reichweite, der Ruf der Plattform und die Möglichkeiten für Updates und Kommentare sind zu bedenken. Auch die beste Kampagne wird auf der falschen Plattform erfolglos bleiben.
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