17.7.2020
Direktbanken genossen lange Zeit den Ruf, besonders attraktiv zu sein, da sie ihre Kunden mit kostenlosen Konten und Zusatzleistungen verwöhnten. Zwar mussten die Kunden auf persönliche Ansprechpartner in Filialen verzichten, dennoch überzeugten die Direktbanken durch ihren kompetenten Online-Service und das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis.
Doch der gute Ruf der Direktbanken könnte nun ins Wanken geraten. Die größte deutsche Direktbank, die ING Diba, verlangt nun zum ersten Mal in ihrer Geschichte Gebühren für die Kontoführung. Dies sorgt bei den Kunden natürlich für entsprechende Unsicherheiten. Lange Zeit zeichnete sich der Charakter dieser Direktbank nämlich vor allem dadurch aus, für alle Kunden kostenlos zu sein, selbst in Zeiten, in denen es die Banken- und Finanzbranche nicht leicht hatte.
Im Mai dieses Jahres beugte sich auch die Direktbank ING dem Zinsdruck, der von der Europäischen Zentralbank ausgeht. Im Abstand von vier Wochen erhebt die ING Diba seitdem Gebühren in Höhe von 4,50 Euro für alle Kunden, die pro Monat keinen Geldeingang von mindestens 700 Euro auf ihrem Konto vorweisen können. Nach Angaben der Bank war die Anzahl der Kunden einfach zu hoch, die nur eine kostenlose Möglichkeit nutzen wollten, um ihr Geld aufzubewahren.
Doch die beliebte ING Diba geht nun sogar noch einen Schritt weiter. Zahlungen für zwei weitere Leistungen werden ab dem 1. September dieses Jahres fällig. Besonders davon betroffen sind Leistungen im Ausland.
Kunden, die auf Reisen im Ausland Geld abheben möchten, müssen dafür in Zukunft Gebühren bezahlen. In der Vergangenheit wurden diese anfallenden Kosten von der ING Diba an ihre Kunden erstattet. Darüber hinaus müssen auch die Kunden mit höheren Kosten rechnen, die Zahlungen mit ihrer Visa- oder Girokarte ausführen möchten. Für den Auslandseinsatz der Karten werden schon bald 1,99 Prozent des gesamten Kaufbetrages fällig. Bisher lagen die Gebühren dafür bei nur 1,75 Prozent.
Auch bei den Überweisungen werden auf die Kunden der ING Diba Veränderungen zukommen. Es dürfen zukünftig nur noch Überweisungen bis zur Höhe von 50.000 Euro per Überweisungsträger eingereicht werden. Wenn diese Grenze überschritten wird, müssen die Überweisungen digital ausgeführt werden. Für Transaktionen, die in Fremdwährungen vorgenommen werden, gilt das gleiche.
Kunden, die mit diesen Veränderungen nicht einverstanden sind, haben die Möglichkeit, ihren Vertrag mit der ING Diba bis zum 31. August 2020 zu widerrufen oder diesen komplett zu kündigen.
Die ING Diba ist allerdings lange nicht die einzige Direktbank, welche ihre Gebühren anhebt. Bereits seit Längerem versucht die DKB ihre Kunden dazu zu bringen, pro Monat mindestens 700 Euro auf ihren Konten eingehen zu lassen. Bis dato drohte die Bank allerdings nicht mit der Erhebung von Gebühren, sondern verführte ihre Kunden mit attraktiveren Konditionen.
Wenn der monatliche Geldeingang von mindestens 700 Euro verbucht werden konnte, durften diese Aktivkunden nicht nur in Europa, sondern weltweit kostenlose Bargeldabhebungen tätigen. Ebenfalls waren die Zinsen für den Dispo bei Aktivkunden günstiger.
Das Leistungs- und Preisverzeichnis der DKB hat sich allerdings zum 19. April 2020 ebenfalls geändert. Seitdem haben sich die Konditionen verschlechtert. Dies gilt besonders für diejenigen, die nicht zu den Aktivkunden zählen. Wird außerhalb der Eurozone Bargeld abgehoben, werden dafür nun 2,2 Prozent statt nur 1,75 Prozent der Summe fällig. Allerdings bleiben die Aktivkunden von diesen zusätzlichen Kosten verschont.
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Businessplan-Tools und Handbücher vor, die wir für Sie im Web – ohne Gewähr – recherchiert haben. Damit Sie gut informiert in Ihre Gründung starten können!
Hinter Gründerblatt selbst steckt ein praxis- erprobtes Netzwerk an Berater/innen, die Sie gerne auch persönlich bei Ihrer Gründung begleiten. Diese Dienstleistung ist kostenpflichtig, kann aber unter bestimmten Konditionen im Rahmen von geförderten Beratungen bis zu 80 % bezuschusst werden.
Mehr zu unserem Beratungsangebot:
Übrigens: Über die „Förderung unternehmerischen Know-hows“ des BAFA können Sie sich auch eine professionelle Unterstützung und Beratung unmittelbar nach Ihrer Gründung fördern lassen – so umschiffen Sie die ersten Hürden, die oft zu Beginn einer Selbständigkeit auftreten!
Viel Erfolg mit Ihrer Existenzgründung!