Es ist ein aktuelles Schlagwort in der öffentlichen Diskussion, der Fachkräftemangel. Tatsächlich gibt es in Deutschland einen Fachkräftemangel, jedoch längst nicht in allen Branchen und auch nicht flächendeckend. Im September 2023 meldete das Bundesarbeitsamt etwas über 760.000 offene Stellen. Dies keine besonders hohe Zahl, zumindest nicht im Verhältnis zu den zurückliegenden 5 Jahren. Es ist in der Statistik jedoch ein Trend zu erkennen, und dieser Trend zeigt, dass in den kommenden Jahren die Zahl der offenen Stellen steigen, die Zahl der Arbeitssuchenden aber sinken wird. Dieser Trend hält nun schon seit dem Jahr 2010 an. Um dem entgegenzuwirken, wurden Instrumente wie die Blue Card Germany eingeführt, die zum Beispiel Akademikern aus dem Ausland die Arbeitsaufnahme in Deutschland erleichtert.
Der Arbeitsmarkt ist nicht nur in Deutschland ein sehr komplexes Feld, das rein theoretisch aus offenen Stellen und dem gegenüber den Arbeitssuchenden besteht. Dabei geht ein Teil sowohl der offenen Stellen als auch Arbeitssuchender an den Ämtern schlicht vorbei. Nicht jeder/jede Arbeitgeber:in meldet offene Stellen dem Arbeitsamt und nicht jeder/jede Arbeitnehmer:In meldet sich arbeitssuchend, wenn er oder sie arbeitslos wird. Tatsächlich erfolgt der größere Teil der Besetzung offener Stellen ohne Mitwirkung des Arbeitsamtes. Hinzu kommen Maßnahmen zur Eingliederung, Krankheit und die Altersschwelle von 58 Jahren, durch die Arbeitslose aus der Vermittlung der Jobagenturen herausfallen.
Es sind einerseits sogenannte Schlüsselpositionen, in denen schon jetzt ein Fachkräftemangel herrscht, die aber kaum im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Das sind vor allem Stellen, für die ein akademischer Hintergrund notwendig ist. In der Informatik, den Naturwissenschaften, der Technik und der Mathematik fehlen Arbeitnehmer und hier vor allem in den großen Industriestandorten Süddeutschlands, aber auch in den neuen Bundesländern. Andrerseits fehlen in der Pflege viele Arbeitskräfte und dieser Mangel wird sich aufgrund der Überalterung der Gesellschaft extrem verstärken.
Auch das Handwerk klagt fast schon unisono über Fachkräftemangel, doch bei näherer Betrachtung sind es lediglich die Branchen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Zimmerei, in denen wirklich Fachkräfte fehlen. Wobei dies differenziert betrachtet werden muss. Diese Branchen sind stark von der Konjunktur im Bauwesen abhängig, weshalb die Nachfrage nach Fachkräften sehr schwankend ist. Es waren vor allem die vielen Jahre der Nullzinspolitik, die das Bauwesen vorangetrieben haben, doch inzwischen sinken die Zahlen der Anträge für Neubauten aufgrund steigender Zinsen extrem, was sich über kurz oder lang auch auf den Arbeitsmarkt im Bauwesen auswirken wird.
Eine recht einfache Rechnung macht deutlich, dass Arbeitskräfte aus dem Ausland den Fachkräftemangel nicht nur ausgleichen können, sondern müssen, wenn unsere Gesellschaft nicht in eine extreme Schieflage kommen soll.
In den nächsten 14 bis 15 Jahren gehen fast 13 Millionen Arbeitnehmer:innen in Rente. Das sind rund 30 % aller heutigen Arbeitnehmer. Dem gegenüber stehen die nachfolgenden Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und der 30- bis 40-Jährigen, die diese Lücke nicht ausgleichen können. Zusammengenommen entsteht ein Bedarf von rund 5 Millionen Arbeitnehmern in den nächsten 15 Jahren, der durch inländische Kräfte nicht gedeckt wird. Das sind pro Jahr über 330.000 Stellen, die besetzt werden müssen, woher auch immer.
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