Man muss nicht direkt Vollzeit-Digitalnomade werden, um zeitweise von einem rollenden Büro aus zu arbeiten. In den letzten Jahren haben sich die Vorstellungen von Arbeitenden und der Markt für Campervans einander angenähert: Mehr Menschen wollen das andauernde Homeoffice endlich aus ihren eigenen vier Wänden auch mal nach draußen verlegen können und immer mehr geeignete Fahrzeuge, Verleihstationen sowie diverse Hilfsmittel machen dies möglich.
Wem ist im Homeoffice noch nicht der Gedanke gekommen: Wie wäre es, wenn ich jetzt einfach mein Büro in die freie Natur verlegen, vor der Arbeit ein Bad im See nehmen oder in der Mittagspause eine Wanderung durch unbekannte Wälder unternehmen könnte? Vielleicht steht zu Hause kein Büroraum zur Verfügung, während die Kinder durch die Wohnung toben oder die altbekannten Straßen der Kleinstadt stören den kreativen Fluss. Möglicherweise ist man aber auch mit einem ganzen Team quer durch Deutschland unterwegs und möchte die Fahrtzeit in Arbeitszeit umwandeln.
In solchen Fällen kann ein zum Büro umfunktionierter Kastenwagen eine wahre Oase der mobilen Arbeit werden. Ob im Fiat Ducato, Peugeot Boxer, VW T5 oder Mercedes Sprinter – das Vanlife kombiniert mit dem Worklife ist so beliebt wie noch nie. Fahrzeuge für das Business-Vanlife sind derzeit heiß begehrt und kaum noch zu bekommen. Es gibt allerdings drei verschiedene Möglichkeiten, um dem Wunsch nach einem Vanlifer-Leben näherzukommen:
Die meisten Menschen haben eine eigene Vorstellung vom perfekten rollenden Büro entwickelt und kaufen sich deshalb einen Van zum Ausbauen. Somit kann individuell entschieden werden, wie viel Platz Arbeit und Freizeit einnehmen sollen, welchen Luxus man sich gönnen möchte (z. B. eine eingebaute Warmwasserdusche) und wie funktional oder dekorativ die Inneneinrichtung sein soll. Die Vorteile sind hier ganz klar die Individualität und die Vorfreude während des Um- und Ausbaus. Die größten Nachteile sind der Zeitaufwand, den viele nicht aufbringen können, der Bedarf an handwerklichem Geschick, die langwierige Recherchearbeit und unvorhergesehene Kosten.
Tipp: Einen ersten Eindruck vom Ausbau vermittelt Igor im CamperStyle-Podcast.
Wenn man noch nie zuvor im Van gelebt und gearbeitet hat, ist das Mieten eines Campers die perfekte Lösung. Unkompliziert und auf Zeit kann man sich an das neue Leben und Arbeiten gewöhnen und ein Camper-Worklife auf Probe führen. Mit ein wenig Recherche findet man viele Anbieter, die in ganz Europa verschiedene Campervans vermieten. Sie können sich einen Camper in Deutschland mieten, die Sachen packen und losfahren. Oder Sie sparen sich die lange Anfahrt und mieten sich einen Van direkt in Ihrem Wunschland wie z. B. Portugal.
Tipp: Auch Privatanbieter und Autohäuser führen inzwischen ausgebaute und ausgestattete Vans zur Miete. So bietet beispielsweise die Kühne Gruppe einen VW California für etwa 100 € pro Tag an. Der VW punktet mit Stehhöhe, ein echter Luxus in Kastenwagen, und ständig verfügbarem Platz zum Arbeiten, selbst wenn das Bett über einem ausgeklappt ist.
Wer sich sicher ist, dass er das mobile Arbeiten nicht mehr missen möchte und dazu noch ein einfaches Leben auf wenigen Quadratmetern zu schätzen weiß, kann direkt zum Kauf eines fertigen Vans übergehen. Ein bereits ausgebauter Wagen bietet den Vorteil von leicht überschaubaren Ausgaben. Trotz der hohen Anschaffungskosten und weniger Individualisierungsmöglichkeiten kann sich der Kauf für Kurzentschlossene lohnen. Anpassungen können zudem jederzeit vorgenommen werden. Mit dem fertigen Wagen kann man direkt in das neue Leben starten.
Tipp: Zunächst sollte man entscheiden, ob es eine voll- oder teilintegrierte Variante werden soll, oder ob ein Kastenwagen genügt! Eine Übersicht der Vor- und Nachteile von Wohnmobilen liefert beispielsweise promobil.de.
Meist besitzt man die notwendige Hardware zum Arbeiten im Camper Van bereits. Ein Laptop und ggf. ein Diensthandy gehören bei den meisten Berufen zur Grundausstattung. Je nach Bedarf können auch folgende Geräte und Hilfsmittel die Professionalität und den Workflow von unterwegs steigern:
Insbesondere bei letzterem sollte auf einen möglichst geringen Strombedarf geachtet werden, denn Strom ist meist knapp im rollenden Büro. Weitere Geräte, die angeschafft werden sollten, richten sich vor allen Dingen nach der Wahl für Strom und Internet.
Die meisten Geräte sind für den 230V-Betrieb bestimmt, da sie sich nach der Stromversorgung in den eigenen vier Wänden richten. Im Kastenwagen kann dies nur durch Landstrom (z.B. auf dem Campingplatz) oder einen sogenannten Wechselrichter erreicht werden, der einen Betrieb der Geräte über 230V-Wechselstrom ermöglicht. Normalerweise steht im Van ansonsten nur die Möglichkeit zur Verfügung, Geräte über das Bordnetz mit 12V-Gleichstrom zu betreiben. Intensiv recherchieren sollte man ggf. über Solarpanele, die für den eigenen Stromverbrauch geeignet sind. Diese können eine sehr gute und nachhaltige Stromquelle bieten. Da die Heizung, der Kühlschrank und die Arbeitsgeräte sehr stromintensiv sind, ist eine organisierte Vorbereitung notwendig, insofern man autark stehen und damit alle Vorzüge des mobilen Büros genießen möchte.
Tipp: Das Video von fan 4 van beleuchtet viele Eckpunkte vom Homeoffice im Wohnmobil.
Es gibt einige gängige Varianten für mobiles Internet, die jeder Camper oder ortsunabhängig Arbeitender kennen sollte:
Bei jeder dieser Varianten sollte die Abdeckung an den Orten gecheckt werden, an die man reisen möchte. Befinden sich die Reiseziele ausschließlich in Deutschland, ist man mit einer Variante ohne oder mit kaum verfügbarem EU-Roaming gut beraten. Wenn die Reiseziele innerhalb Europas oder über die Grenzen hinaus liegen, kommen manche Varianten weniger bis gar nicht infrage.
Tipp: Eine ausführliche Auflistung der verschiedenen Möglichkeiten, Internet im Wohnmobil bereitzustellen, finden Sie im Womoguide.
Wenn mit einem Camper das Leben in einer Wohnung ersetzt werden soll, sind einige Dinge wie eine integrierte Toilette, eine Kochmöglichkeit und Verstaumöglichkeiten vonnöten. Aber auch, wenn viele Reisende das 2-in-1-Leben schätzen und sich deshalb sowohl einen Arbeits- als auch einen Lebensmittelpunkt im Van schaffen möchten, verfolgen manche einen komplett anderen Ansatz: das eigene Auto ausschließlich als Büro. So kann eine Mercedes V-Klasse beispielsweise zum idealen Coworkingspace oder Meetingraum umfunktioniert werden, während man sich auf dem Weg zu einem Geschäftstermin befindet. Der eigenen Fantasie sind heutzutage fast keine Grenzen mehr gesetzt.
Tipp: Wie sich ein Wohnmobil steuerlich in die Firma integrieren lässt oder die Autofinanzierung für Selbständige gelingt, erklären wir in den entsprechenden Artikeln.
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