Dinge zu testen, ist meist nicht gerade eine glamouröse Aufgabe. Meist wird sie eher als notwendige Laienarbeit betrachtet, ähnlich vielleicht einem Putzjob. Doch wie beim Putzjob auch gilt für das Testen, dass es ohne einfach nicht geht – ein sorgfältiges und gewissenhaftes Testen bildet das Fundament, auf dem später das gesamte Projekt steht, liefert wertvolle Erkenntnisse und garantiert die Qualität des Arbeitsergebnisses. Besonders wichtig ist das Testen im Bereich Software, denn kaum eine andere Branche produziert so viele neue Produkte in so kurzer Zeit. Haben Sie schon darüber nachgedacht, im Bereich der Tester-Jobs tätig zu werden?
Wer am Testen spart, insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung, spart am falschen Ende. Das mussten zum Beispiel auch namhafte Spieleentwickler erfahren. So unter anderem EA, die immer mehr ins Kreuzfeuer für ihre Weiterentwicklung der bekannten und beliebten Spiele-Serie “The Sims” geraten: Das Spiel “The Sims 4” (zuvor auch schon “The Sims 3”) enthält mittlerweile so viele Fehler, sog. Bugs, dass es nicht mehr ohne weiteres spielbar ist. Und auch jenseits der vielen Spielfehler scheint bei der Sims-Reihe ein Test-Defizit zu bestehen, denn viele Spieler:innen berichten davon, dass das Spielerlebnis immer repititiver und unmotivierender wird.
Wer eine Software, beispielsweise ein Computerspiel, entwickeln und auf den Markt bringen will, muss sicherstellen, dass das eigene Produkt später auch reibungslos funktioniert – und das auf allen Endgeräten, unabhängig von Betriebssystem, Marke, Modell, anderer installierter Software auf dem Gerät etc. Mehr noch: im Bereich Software ist auch der Mensch ein nicht zu unterschätzender Fehlerfaktor, den es durch Tests abzumildern gilt. Optimalerweise werden Bedienung und Tutorials durch Feedback so gestaltet, dass später auch absolute Laien damit zurechtkommen können.
Um auf den Bereich Gaming zurückzukommen: Inzwischen haben einige Spieleentwickler die findige Idee gehabt, ihre Kund:innen aktiv in den Test-Prozess einzubeziehen. Unter dem Schlagwort “Early Access” (‘früher Zugang’) können viele Spiele inzwischen schon vor Beendigung der Testphase erworben und gespielt werden. Die Spieler:innen müssen zwar in Kauf nehmen, dass es zu Fehlern im Spiel kommen kann, können dafür aber auch durch ihre Rückmeldungen zum Spielerlebnis aktiv an der Entwicklung des Spiels mitwirken. Ein positives Beispiel dafür, wie Early Access funktionieren kann, ist das Spiel Subnautica, das sogar eine automatisierte Funktion mit eigener Menü-Oberfläche zum Senden von Feedback beinhaltet.
Software zu testen mag vielleicht nicht so prestigeträchtig sein wie sie zu programmieren – doch wird diese Tätigkeit übersprungen und ignoriert, leidet das Endergebnis meist massiv darunter. Manche Software-Produkte wie Computerspiele laden dazu ein, aus dem Testen ein interaktives Erlebnis für die Kund:innen des Produkts zu machen; bei anderen Produkten riskieren Sie einen regelrechten Shitstorm, wenn Sie sie ohne ausreichende Testung auf den Markt bringen. Planen Sie auf jeden Fall genug zeitliche und finanzielle Ressourcen für den Entwicklungsprozess ein, um ein erfolgreiches Testen zu ermöglichen. Vergessen Sie nicht, auch Ressourcen für das Beheben eventueller Fehler einzukalkulieren.
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