Es ist eine unglaubliche Menge, in Dimensionen, die nicht mehr vorstellbar sind. Über 4 Milliarden Pakete und Päckchen wurden allein im Jahr 2022 versendet. Aber nicht etwa weltweit. Diese 4 Milliarden beziehen sich nur auf Adressen in Deutschland als Versender oder Empfänger. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange. Die Prognosen gehen dahin, dass bis zum Ende des Jahrzehnts die 5-Milliarden-Schwelle geknackt wird. Dabei spielen Versandkartons eine wichtige Rolle.
Nach wie vor dominieren bei Versandverpackungen Materialien auf der Basis von Zellstoffen, die aus Holz gewonnen werden. Allerdings wird gerade im Verpackungsbereich schon seit vielen Jahren größtenteils Altpapier zur Fertigung eingesetzt. Nun hat aber auch Altpapier seinen Preis und der hat sich in den letzten Jahren einerseits aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und andrerseits durch die Engpässe bei der Pandemie deutlich verteuert. Allein im Jahr 2021 wurden 3,41 Millionen Tonnen Altpapier aus dem Ausland importiert, um daraus hauptsächlich Verpackungskarton herzustellen. Gleichzeitig steigt der Anteil an importierten Zellstoffen aus Frischholz, wobei das weit entfernte Brasilien mit fast 23 % den größten Anteil ausmacht.
Die Menschheit nutzt Holz seit vielen Jahrtausenden. Bei genauer Betrachtung gibt es in Deutschland keinen einzigen Wald, der die Bezeichnung Urwald tragen darf. Selbst der Schwarzwald war zum Beispiel schon im 19. Jahrhundert völlig kahlgeschlagen und musste komplett wieder aufgeforstet werden, was die heutige Dominanz von schnell wachsenden Nadelhölzern in dem Mittelgebirge erklärt.
Ein Ersatz für Frischholz oder auch Altpapier für die Herstellung von Verpackungsmaterialien könnten zum Beispiel Reishülsen sein. Reis ist das meistkonsumierte Lebensmittel der Welt. Die jährliche Produktion beläuft sich auf rund 700 Millionen Tonnen, dabei fallen etwa 140 Millionen Tonnen Reishülsen an. Diese Reishülsen werden zwar weitgehend als Abfall betrachtet, haben es aber aufgrund ihrer Zusammensetzung in sich.
Reishülsen sind aufgrund ihres Ligningehalts sehr gut zur Herstellung von Pappe oder Karton geeignet. Doch das ist nur ein Teil der Anwendungsmöglichkeiten. Reishülsen besitzen gute Filtereigenschaften, die schon jetzt häufig in Brauereien eingesetzt werden. Aber auch zur Schmutzwasserklärung sind sie geeignet. Aus den Reishülsen lässt sich das sogenannte Reiskleieöl pressen, das in asiatischen Ländern sehr beliebt ist. Der hohe Anteil an Kieselsäure in der Reishülse erlaubt die Verwendung als Sand-Ersatz. Bei der Verbrennung von Reishülsen entsteht Siliciumdioxid, das heute hauptsächlich Portlandzement beigemischt wird. Dabei ist die Asche der Reishülsen wesentlich feiner als Zement und auch feiner als Siliciumdioxid aus Sand. Hier sind die Anwendungsmöglichkeiten noch lange nicht ausgeforscht. Solarpaneele aus Reishülsen-Silicium wären da beispielsweise eine Möglichkeit.
Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass gerade die Verbrennung von Reishülsen Probleme aufwerfen kann, wenn nicht mit entsprechenden Feinstaub-Filtern gearbeitet wird. Trotzdem übertrifft die Vielseitigkeit der Reishülse viele andere Stoffe und dies bei guter Verfügbarkeit, denn Reis wird auf absehbare Zeit das Lebensmittel Nr.1 bleiben. Da das Bevölkerungswachstum vor allem in den Gebieten stattfindet, in denen Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel darstellt, wird sich auch die Reisproduktion und damit der Anteil an Reishülsen steigern. Brasilien ist übrigens eines der 10 größten Anbauländer für Reis, statt also Holz aus dem Regenwald eben Reishülsen.
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