Manche Arten der Geldanlage sind allen Anlegenden zugänglich, das Tagesgeld, das Investment in Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere. Andere Anlageformen sind aufgrund geforderte Mindestanlagesummen ausschließlich für vermögende Privatanleger und Privatanlegerinnen oder Investierende für Institutionen geeignet. Häufig zählen hierzu Investments in Projekte, welche zum Beispiel in Form von geschlossenen Fonds geschehen kann.
Durch ein Crowdinvesting erhalten auch Klein- und Privatanlegende mit niedrigen bis mittleren Vermögen, die Chance von den Vorteilen einer Investition in einzelne Finanzprojekte zu profitieren.
Die meisten Anlagen an den Finanzmärkten sehen so aus, dass Banken oder andere Finanzdienstleister Produkte offerieren, die von Privatanlegenden genutzt werden können. Dieses Verhältnis wird als B2P bezeichnet, nämlich als Business-to-peer. Im Jahr 2009 konnte die weltweit erste Crowdinvesting-Plattform ProFounder ihr erstes Finanzierungsprojekt abschließen. Damit starteten die Angebote im Peer-to-peer Bereich, kurz p2p. Das bedeutet, dass sowohl Geldgebende (Investoren und Investorinnen) als auch Kreditsuchende natürliche Personen sind. Ein klassisches Beispiel ist die sogenannte Schwarmfinanzierung, wobei häufig der Begriff Crowdfunding verwendet wird. In diesem Fall treffen sich Kapitalsuchende und Kapitalgeber auf einer Crowdfunding-Plattform, über die private und gewerbliche Projekte sowie gemeinnützige Vorhaben finanziert werden können.
In diesem Segment gibt es mittlerweile drei Varianten:
Weitere Möglichkeiten zur Finanzierung der Startup-Idee.
Die Unterschiede liegen zumeist in den Schwerpunkten. Beim Crowdfunding steht die Finanzierung gemeinnütziger Projekte im Vordergrund, beim Crowdlending die Finanzierung als solche und beim Crowdinvesting geht es in erster Linie darum, dass Investierende mit einer Rendite ihr Geld anlegen. Dieses Angebot besteht keineswegs ausschließlich im P2P-Bereich, sondern immer mehr selbständig/freiberuflich arbeitende Personen sowie kleine und mittelständische Unternehmen nutzen eine Plattform, um sich so Kapital zu beschaffen.
Wer als Anlegerin und Anleger die Möglichkeit des Crowdinvesting zur Geldanlage nutzen möchte, der muss sich zunächst auf einer sogenannten Crowdinvesting-Plattform registrieren. Nach der Anmeldung besteht meistens ein uneingeschränkter Zugriff auf alle Projekte, die von Kapitalsuchenden auf der Plattform veröffentlicht wurden. Klingt ein Projekt interessant, haben die Anlegenden sofort die Möglichkeit, einen von ihm gewählten Betrag zu investieren. Wichtig ist, dass man sich zuvor möglichst viele Details des Projektes betrachtet, sodass ein Bild entsteht, wie risikoreich und rentabel das Investment sein kann.
Die Crowdinvesting-Plattform selbst übernimmt administrative und abwicklungstechnische Aufgaben. Das bedeutet, dass über die Plattform Kapitalsuchende und Anlegende die Möglichkeit haben, miteinander in Kontakt zu treten. Dies geschieht indem Investierende Geld zur Verfügung stellen. Darüber hinaus kümmert sich die Crowdinvesting-Plattform meistens um die Abwicklung, also beispielsweise um die Rückzahlung, nebst vereinbartem Ertrag, an die Anlegenden. Einige Plattformen übernehmen die Prüfung der Angebote und teilen die Projektinitiatoren verschiedenen Bonitätsklassen zu.
Auflistung einiger Crowdinvesting-Plattformen.
Für einige Anlegerinnen und Anleger sind die Projekte für ein (Crowd)investing von besonderem Interesse. Natürlich sollte es sich zunächst um möglichst sichere und zugleich rentable Projekte handeln. Die Mehrzahl aller auf Crowdinvesting-Plattformen veröffentlichen Projekte lassen sich in eine der folgenden Kategorien einordnen:
Am häufigsten findet man aktuell Immobilienprojekte, die auf einer Crowdinvesting-Plattform veröffentlicht werden können. Dies ist für Anlegende ein großer Vorteil, denn sie können vermeiden einen kostenintensiven Direktkauf einer Immobilie und profitieren schon ab wenigen Hundert Euro von der Sachwertanlage Immobilie.
Ebenfalls häufig finden sich Erneuerbare Energien Projekte, weil beispielsweise ein Unternehmen Kapital benötigt, um eine Windkraftanlage zu errichten.
Beliebt ist das Crowdfunding bzw. Crowdinvesting besonders innerhalb der StartUp-Szene und bei mittelständischen Unternehmen, die sich zu vergleichsweise günstigen Konditionen Kapital beschaffen können. Für die Kreditsuchenden ist dieser Weg häufig kostengünstiger und leichter, als bei der Bank ein Darlehen zu beantragen. Insofern beinhaltet das Crowdinvesting durchaus einige Vorteile, für Kreditsuchende und für Investierende.
Dennoch handelt es sich noch um ein Nischeninvestment. Das Volumen im Segment des Crowdfundings lag im Jahr 2018 bei 500 Millionen Euro. Das entspricht lediglich einem Anteil von 0,03 Prozent des verfügbaren Einkommens privater Haushalte in Deutschland.
Das Crowdinvesting ist aktuell sehr beliebt, zählt allerdings nicht zu den sichersten Anlageformen. Das Risiko hängt maßgeblich von den Projekten ab, für die man sich entscheidet. Es gibt attraktive Projekte, bei denen Renditen zwischen sieben und zehn Prozent erzielt werden können und bei denen die Rückzahlung des Investitionskapital reibungslos verläuft. Auf der anderen Seite wird es stets Projekte geben, bei denen man Verluste erleidet oder das gesamte Kapital verliert. Der Totalverlust des investierten Geldes ist möglich.
Wichtig ist daher auf folgende Aspekte zu achten:
Eine genaue Prüfung der jeweiligen Vorgehensweise der einzelnen Plattform sollte vor dem Investment stattfinden. Hierbei hilft beispielsweise die Verbraucherzentrale.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich Crowdfunding und Crowdinvesting in den letzten Jahren einer deutlich wachsenden Beliebtheit erfreuen. So tragen beispielsweise die relativ geringen Mindestanlagesummen, die sich für gewöhnlich zwischen 100 und 500 Euro bewegen dazu bei, dass alle Anlegenden diese Form des Investments nutzen können. Ferner ist es interessant, über diesen Weg in bestimmte Projekte zu investieren, was sonst eher Anlegenden die über ein ausreichendes Privatvermögen verfügen oder institutionell agieren, vorbehalten ist. Durch eine gute Diversifikation lässt sich zudem das Risiko verringern. Dafür besteht jedoch weiterhin die Chance auf eine gute Rendite. Fachkundige vermuten, dass sich das Angebot im Bereich Crowdinvesting in den kommenden Jahren weiter ausweiten wird.
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